Schwierige Spurensuche an Bord
3. Januar 2015Ermittler und Experten haben die Überreste der verunglückten Adriafähre, die am Freitag in den Hafen der süditalienischen Stadt Brindisi geschleppt wurde, inzwischen begutachtet. Die Gruppe um Staatsanwalt Ettore Cardinali betrat das Schiff im Hafen von Brindisi an diesem Samstag erneut über eine notdürftige Feuerwehrleiter. Auch einige Einsatzkräfte der Feuerwehr selbst gingen auf das Schiff, um die Sicherheitsbedingungen für mögliche weitere Untersuchungen und Sucheinsätze zu bewerten. Denn in der Nacht wurden neue Brandherde im Inneren des Schiffes gemeldet.
Frachtraum noch nicht zugänglich
Die Ermittler fürchten, an Bord der verunglückten Adria-Fähre weitere Leichen zu finden. Bislang ist der Frachtraum aber nicht zugänglich. Neben der Suche nach Vermissten hat die Ermittlung der Unglücksursache für die Experten oberste Priorität. Antworten erhoffen sie sich auch von der Blackbox der Fähre, die bereits geborgen wurde.
Auf der "Norman Atlantic" war am vergangenen Sonntag ein Feuer ausgebrochen. Insgesamt kamen mindestens 13 Menschen ums Leben. Auch eine Frau aus Deutschland ist unter den Opfern. Insgesamt 17 Deutsche wurden nach Angaben des Auswärtigen Amtes gerettet. Die Zahl der Vermissten ist wegen möglicher blinder Passagiere und unstimmiger Passagierlisten noch nicht geklärt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Kapitän und andere Verantwortliche auch in der Reederei.
ml/kle (dpa,afp)