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US-Bürger in Nordkorea verurteilt

2. Mai 2013

Ein einzelner US-Bürger soll das Regime in Pjöngjang zu stürzen versucht haben. Ein Gericht verurteilte ihn zu 15 Jahren Zwangsarbeit. Ex-Präsident Carter hat sich nun als Vermittler angeboten.

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Porträt von Kenneth Bae (Foto: rtr)
Kenneth Bae in Nordkorea verhaftetBild: Reuters

Der amerikanische Bürger Pae Jun Ho war Anfang November letzten Jahres bei der Einreise in der Hafenstadt Rason im Nordosten des kommunistischen Landes festgenommen worden. In den USA wird der Mann Kenneth Bae genannt. Nordkoreanischen Angaben zufolge wurde Pae bereits am Dienstag in Pjöngjang der Prozess gemacht und wegen "feindseliger Handlungen gegen die Volksrepublik" zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Zuvor hatten die amtlichen Medien berichtet, er habe die ihm vorgeworfenen Verbrechen gegen den Staat gestanden.

Verurteilung heizt Konflikt an

Südkoreanische Medien identifizierten Pae als 44-jährigen Reiseleiter koreanischer Abstammung. Er betreibe ein Reisebüro in China und sei mit fünf Touristen durch Nordkorea gereist. Bei der Gruppe sei eine Computerfestplatte mit sensiblen Daten gefunden worden. Laut US-Medien hatte Pae Verbindung zu einer Bewegung protestantischer Christen.

Die Verurteilung kam inmitten der schweren politischen Krise in den Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang wegen des nordkoreanischen Atomprogramms. Beobachter schlossen nicht aus, dass Pjöngjang den Amerikaner als Verhandlungskarte nutzen könnte.

Jimmy Carter will vermitteln

In den vergangenen Jahren hatte es wiederholt Festnahmen von US-Bürgern in dem weithin abgeschotteten Land gegeben. Sie wurden nach Vermittlung durch hochrangige amerikanische Gesandte wieder freigelassen. Ex-Präsident Jimmy Carter habe sich bereiterklärt, erneut als Vermittler aufzutreten und nach Pjöngjang zu reisen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Diplomaten in Washington. Dabei wolle Carter sich nicht nur für die Freilassung von Pae einsetzen, sondern auch auf eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen beiden Ländern hinarbeiten.

as/ sc (dpa, rtr, ap, afp)