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Nordkorea twittert Propaganda

20. August 2010

Nordkorea hat nach Youtube jetzt auch Twitter für seine Propaganda-Zwecke entdeckt. Die Hauptthemen sind Südkorea und die USA.

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Nordkoreanische Flagge und Twitter-Logo (Symbolbild: DW)
Twitters Markenzeichen, der blaue Vogel, fliegt über Nordkoreas FlaggeBild: DW/Twitter

Der Twitter-Account hat den Namen "uriminzok", das übersetzt "Unsere Nation" heißt. Seit vergangenem Dienstag (10.08.2010) twittert Nordkorea in koreanischer Sprache. Seitdem haben mehr als 8.500 Nutzer des Kurznachrichtendienstes die Mitteilungen von "uriminzok" abonniert. Nordkorea hat bisher 30 Mitteilungen, sogenannte Tweets, veröffentlicht, in denen die Arbeit des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il gelobt und Südkorea und die USA für ihre gemeinsamen Militärübungen verurteilt werden.

Nordkorea lädt Videos bei Youtube hoch

Kim Jong Il trägt eine Sonnenbrille und lacht. Hinter ihm stehen zwei Männer in Uniformen die ebenfalls lachen (Foto: AP)
Da ist die Freude groß: Kim Jong Il twittert jetzt auchBild: AP

Bereits im Juli hatte Nordkorea Youtube als Plattform für seine Zwecke entdeckt. Mehr als 80 Videos hat die Volksrepublik bereits hochgeladen. In einigen Clips wird Südkorea als Kriegstreiber bezeichnet. In anderen werden die USA dafür getadelt, dass sie Nordkorea für den Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes im März verantwortlich gemacht haben. Die Botschaften der nordkoreanischen Regierung über Twitter und Youtube können die Bürger des eigenen Landes allerdings nicht empfangen. Die Führung Nordkoreas erlaubt den meisten Menschen keinen Zugang zum Internet. Nur die Elite darf das Internet nutzen.

"Unerlaubter Inhalt"

Die Regierung Südkoreas hat den Zugang zu dem offiziellen nordkoreanischen Twitter-Account in ihrem Land gesperrt. Die staatliche Kommission für Kommunikationsstandards erklärte am Donnerstag (19.08.2010), die übermittelten Botschaften lobten und glorifizierten Nordkorea und enthielten "illegale Informationen", die das Gesetz über die Nationale Sicherheit verbiete. Wer die Seiten aufrufen möchte erhält folgende unmissverständliche Mitteilung: "Unerlaubter Inhalt". Insgesamt blockiert Südkorea derzeit rund 65 Internetseiten, die von Nordkorea oder seinen Unterstützern betrieben werden. Dafür wird die Führung Südkoreas scharf kritisiert. Ihr wird vorgeworfen, die eigene Bevölkerung zu bevormunden.

Autor: Marco Müller (dpa, ap)
Redaktion: Thomas Kohlmann