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Nordkorea-Konferenz ohne Einigung beendet

29. August 2003

In Peking ist am Freitag (29.8.03) die erste Runde der Konferenz zur Beilegung des Atomstreits mit Nordkorea ohne greifbare Ergebnisse zu Ende gegangen.

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Bis zum nächsten Mal

Der dritte und letzte Tag der so genannten Sechser-Runde in Peking hatte um 10.00 Uhr (Ortszeit) begonnen und endete nur knapp eineinhalb Stunden später, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Verhandlungen sollen aber fortgesetzt werden. Dies vereinbarten die Delegationen aus Nordkorea, Südkorea, den USA, Japan, Russland und Gastgeber China am Freitag (29.8.2003) zum Abschluss ihrer dreitägigen Verhandlungen, wie der südkoreanische Vize-Außenminister, Lee Soo Hyuck, mitteilte. Alle sechs Nationen seien sich einig gewesen, dass die Atomkrise friedlich beigelegt werden solle. Über Ort und Termine der neuen Verhandlungen müsse noch gesprochen werden.

Am Donnerstag (28.8.2003) hatte der russische Vize-Außenminister, Alexander Losjukow, eine neue Gesprächsrunde innerhalb der kommenden zwei Monate angekündigt.

Vorwürfe an Washington

Zum Abschluss der Verhandlungen erhob Nordkorea über die offizielle Nachrichtenagentur KCNA noch einmal Vorwürfe gegen Washington. Die USA verfolgten nach wie vor eine "feindliche Politik" gegenüber Pjöngjang, hieß es darin. Diese Haltung gefährde eine Fortsetzung der Verhandlungen.

Die USA verlangen einen sofortigen Stopp des nordkoreanischen Atomprogramms sowie Kontrollen seiner Atomanlagen. Die USA verdächtigen Nordkorea, sein Atomprogramm zum Bau von Atomwaffen zu nutzen, und sehen in dem kommunistisch regierten Staat eine Gefahr für die gesamte Region. Einige Experten befürchten, das wirtschaftlich am Boden liegende Land könnte seine
Atomwaffen weltweit verkaufen und somit Terroristen in die Hände geben.

Nordkorea will Nichtangriffspakt

Die kommunistische Führung in Pjöngjang fordert hingegen einen Nichtangriffspakt mit den USA sowie internationale Anerkennung und Wirtschaftshilfen. Es war das erste Mal, dass über den Atomstreit mit Vertretern aus sechs Staaten beraten wurde.

Der Streit um das Atomprogramm Nordkoreas schwelt seit
Oktober 2003, als Nordkorea nach US-Angaben eingeräumt hatte, entgegen einem Abkommen von 1994 sein Atomprogramm fortgesetzt zu haben. Seitdem hat Nordkorea Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) des Landes verwiesen und den stillgelegten Atomreaktor Yongbyon wieder angefahren. Zudem trat Nordkorea aus dem Atomwaffensperrvertrag aus, der die Weiterverbreitung von Atomwaffen und der Technologie zu deren Bau verbietet.(kas)