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Nordkorea bleibt "provokant"

26. März 2014

Das Regime in Pjöngjang lässt sich nicht beirren: Ungeachtet internationaler Kritik hat Nordkorea wieder Raketen getestet. Die Vereinigten Staaten, Südkorea und Japan suchen nach gemeinsamen Antworten.

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Nordkoreanische Raketen auf Militärparade (Foto dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Mittelstreckenraketen seien am frühen Mittwochmorgen ins Japanische Meer geschossen worden, berichtete ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums. Vermutlich habe es sich um Raketen vom Typ Nodong gehandelt. Die nordkoreanische Variante der früheren sowjetischen Scud-Rakete hat eine Reichweite von bis zu 1300 Kilometern und könnten damit Japan erreichen.

Ärger über Manöver

Seit Beginn des jährlichen Militärmanövers Südkoreas und der USA im Februar testete Pjöngjang bis Sonntag bereits etliche Kurzstreckenraketen. Die groß angelegte Militärübung soll noch bis Mitte April dauern, tausende Soldaten beider Länder sind daran beteiligt. Die Regierungen in Seoul und Washington betonen, die größtenteils am Computer simulierten Manöver hätten reinen Verteidigungscharakter. Im vergangenen Jahr hatte die nordkoreanische Führung aus Ärger über das Manöver sogar mit einem Atomangriff gedroht.

Der Süden forderte den Norden zuletzt auf, die "provokanten" und potenziell gefährlichen Raketentests zu stoppen. Auch die US-Regierung verlangte, Pjöngjang müsse von weiteren Provokationen absehen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten. Doch blieben die Aufrufe ohne Folgen. Das international isolierte Nordkorea befindet sich offiziell noch immer im Kriegszustand mit Südkorea. Der Korea-Krieg von 1950 bis 1953 wurde durch einen Waffenstillstand beendet, einen Friedensvertrag gab es nie.

"Große Bedrohung für den Frieden"

Bei einem Treffen am Rande des Atomgipfels in Den Haag demonstrierten US-Präsident Barack Obama, die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe Einigkeit in Sachen Nordkorea. Dessen Atomprogramm sei "eine große Bedrohung für den Frieden und die Stabilität in der Region, und es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft mit Korea, den USA und Japan eine gemeinsame Antwort findet", sagte Park. Abe bezeichnete sein erstes Treffen mit der südkoreanischen Staatschefin als "bedeutend". Nun sei der richtige Zeitpunkt, eine ausgiebige Diskussion über die Sicherheit zu führen. Durch die Kriegsvergangenheit Japans ist das Verhältnis der beiden wichtigsten US-Verbündeten in Asien noch immer belastet

Das nordkoreanische Atomprogramm dürfte auch Thema bei Parks dreitägigem Staatsbesuch in Deutschland sein. Bundespräsident Joachim Gauck wird seine südkoreanische Kollegin an diesem Mittwoch mit militärischen Ehren in Berlin begrüßen, im Kanzleramt wird sie von Angela Merkel empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche soll der Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Korea stehen. Weitere Ziele der Reise Parks sind Dresden und Frankfurt am Main, wo sich Park auch mit in Deutschland lebenden Koreanern treffen will.

wa/qu (afp, dpa)