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Nord- und Südkorea nähern sich an

10. Juni 2013

18 Stunden haben Unterhändler im Grenzort Panmunjom zusammengesessen. Dann der Durchbruch: Nord- und Südkorea nehmen am Mittwoch wieder Gespräche auf Regierungsebene auf.

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Straße in der nordkoreanischen Ortschaft Kaesong nahe des Industriekomplexes (Foto: AP)
Straße in Kaesong Nordkorea DMZ Zone zwischen Nord und SüdBild: picture-alliance/AP Photo

Das innerkoreanische Treffen von Vertretern beider Regierungen werde am Mittwoch und Donnerstag in Seoul stattfinden, meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Es wären die ersten Gespräche auf Regierungsebene seit 2007. Den Tagungsort Seoul hatte Südkorea vorgeschlagen.

Erstmals seit gut zwei Jahren hatten die beiden Koreas am Sonntag im Grenzort Panmunjom wieder direkte Gespräche auf Arbeitsebene aufgenommen und damit eine Wiederannäherung ermöglicht, nachdem es zuvor monatelange Spannungen auf der koreanischen Halbinsel gegeben hatte. Das kommunistische Nordkorea war am Donnerstag überraschend auf Südkoreas Forderung nach offiziellen Gesprächen eingegangen.

Neue Hoffnung für Kaesong?

Peking: US-Diplomatie in der Korea-Krise

Konkret soll es bei dem anstehenden Treffen unter anderem um die Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen und die Zukunft der Sonderwirtschaftszone Kaesong (siehe Artikelbild) in Nordkorea gehen. Nordkorea hatte Kaesong vor zwei Monaten geschlossen. In dem grenznahen Industriekomplex sind seit dem Jahr 2004 mehr als 120 südkoreanische Firmen angesiedelt. Er ist eine wichtige Devisen-Einnahmequelle für den verarmten Norden.

Ein weiteres Thema des Ministertreffens sollen neue Begegnungen zwischen getrennt lebenden Angehörigen koreanischer Familien sein.

In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel zugespitzt. Nordkorea provozierte die Weltgemeinschaft mit Raketenstarts sowie einem Atomtest. Pjöngjang stieß angesichts der Ausweitung von UN-Sanktionen und gemeinsamer Militärübungen Südkoreas und der USA mehrfach Kriegsdrohungen gegen die beiden Länder aus.

Zeichen der Entspannung

Zuletzt gab es dann aber wieder Zeichen von Entspannungsbemühungen aus dem Norden. So nahm Pjöngjang die ständige Telefonverbindung nach Seoul wieder in Betrieb, die es im März im Zuge zunehmender Spannungen gekappt hatte.

Die jüngste Kehrtwende des kommunistischen Regimes in Pjöngjang war kurz vor einem Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping am Freitag und Samstag in Kalifornien gekommen. Beide Präsidenten vereinbarten dabei, im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm zusammenzuarbeiten. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte noch im Mai einen hochrangigen Militär als Gesandten nach Peking geschickt, um die wegen des Atomstreits gestörten Beziehungen mit dem traditionellen Verbündeten China zu verbessern.

Die Präsidenten Obama und Xi Jinping im Gespräch in Rancho Mirage (Foto: AP)
Sie sprachen auch über Nordkoreas Atomprogramm: Die Präsidenten Obama und Xi Jinping in Rancho MirageBild: picture-alliance/AP

kle/gri (afp, dpa, rtre)