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Norbert Walter: Große Koalition kann erst in nächster Legislaturperiode zu Reformen führen

6. Oktober 2005

Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe im Interview mit DW-TV

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"Unternehmen müssen sich in noch stärkerem Maße auf ihre eigenen Kräfte besinnen": Norbert WalterBild: dpa


Eine große Koalition würde "erst in der nächsten Legislaturperiode, dann, wenn wir etwa Mehrheitswahlrecht hätten, zu klareren Verhältnissen und zu Reformmöglichkeiten führen". Das sagte Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutsche Bank Gruppe, in einem Interview mit DW-TV. Die Möglichkeiten einer Regierungskoalition zwischen CDU und SPD, wirtschaftspolitische Reformen einzuleiten, sehe er "sehr skeptisch", so Walter. "Ich bin unsicher darüber, wie groß das Potential möglicherweise zu wichtigen politischen Reformen ist, die das Land in eine bessere Verfassung bringen könnten." Eine große Koalition sei für die Börsen "nicht sehr bedeutend", da sich diese "eher nicht um die lange Frist" kümmerten, sagte Walter im deutschen Auslandsfernsehen.

Wegen der Schwierigkeiten, die Reformen rasch und umfassend voranzubringen, müssten die Unternehmen sich in noch stärkerem Maße auf ihre eigenen Kräfte besinnen. Walter: "Das sollten nicht nur die großen tun, sondern auch die kleinen und mittleren Unternehmen. Auch die sollten emotional nunmehr die Reserven, die sie jetzt seit mehreren Jahren offenkundig machen, ablegen. Wir brauchen die Modernisierung der deutschen Unternehmen, um im internationalen Wettbewerb, in dem wir unweigerlich stehen, bestehen zu können."
6. Oktober 2005
222/05