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Noch mal Schwein gehabt, Herr Huszti!

Andreas Sten-Ziemons24. Februar 2013

Hannovers Szabolcs Huszti hat beim Elfmeterschuss einen Muskelfaserriss erlitten. Dumm gelaufen! Aber wie die Geschichte zeigt, hätte es noch übler kommen können, meint DW-Sportreporter Andreas Sten-Ziemons.

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Lachender Fußball
Bild: Fotolia

Hannovers Spielmacher Szabolcs Huszti hat sich an diesem Wochenende – im wahrsten Sinne des Wortes – aufgeopfert für seinen Verein. Als er im Spiel gegen den Hamburger SV gegen Ende der 1. Halbzeit einen Strafstoß verwandelte, tat er das mit voller Wucht. Leider – denn beim Schuss zog er sich einen schmerzhaften Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und musste umgehend ausgewechselt werden. Dumm gelaufen! Nun muss der Ungar je nach Heilungsverlauf zwei bis drei Wochen zuschauen.

Allerdings: Er ist noch glimpflich davon gekommen – nicht auszudenken, was hätte passieren können, wäre er noch in der Lage gewesen, zum Jubeln auf den Zaun zu klettern. Oder was, wenn der behandelnde Arzt und sein Physiotherapeut ihre Ausrüstung nicht in einem Köfferchen aus Kunststoff, sondern in einem schweren Koffer aus Metall aufs Feld getragen hätten? Huszti hatte Glück im Unglück, schließlich hat es in der Fußballgeschichte schon sehr viel bescheuertere Verletzungen gegeben, auch fernab des Fußballplatzes.

So hat es Mönchengladbachs Mittelfeldspieler Peter Nielsen geschafft, sich zu Hause auf dem Sofa für längere Zeit selbst außer Gefecht zu setzen. Er saß vor dem Fernseher und angelte nach der Fernbedienung. Ergebnis: eine ausgekugelte Schulter.

Der große David Beckham kehrte einst mit einer blutenden Platzwunde aus der Halbzeitpause auf das Feld zurück. Der Grund: Sein Trainer Alex Ferguson hatte bei der Pausenansprache rumgetobt und einen Schuh durch die Gegend getreten, den Beckham mit voller Wucht gegen den Kopf bekam.

Gebrochene Hände, fehlende Finger

Gefährlicher als zu Hause und in der Kabine ist es aber immer noch auf, beziehungsweise neben dem Platz: Als Mario Gomez noch für den VfB Stuttgart spielte, musste er einmal mit einem Innenbandriss ausgewechselt werden. Darüber war er so sauer, dass er gegen den Medizinkoffer boxte und sich auch noch die Hand brach.

Ganz übel erwischte es schließlich den Schweizer Paulo Diogo. Nach einem Tor sprang er jubelnd auf den Zaun. Gemeinerweise verhakte sich beim Herunterklettern der Ehering samt Ringfinger im Metallgitter. Diogo bemerkte es nicht und hüpfte herunter – zwei seiner Fingerglieder blieben oben. Und damit nicht genug: Zu allem Überfluss bekam der Amputierte vom Schiedsrichter auch noch die Gelbe Karte wegen übertriebenen Torjubels.

Da kann Szabolcs Huszti sich im Vergleich doch glücklich schätzen: Schließlich ist er, wenn er sich nun die kommenden zwei bis drei Wochen auf der Tribüne langweilen muss, immer noch in der Lage, sich mit zehn gesunden Fingern in der Nase zu bohren.