1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Nigeria vor dem Zerbrechen?

6. Oktober 2010

Problemstaat Nigeria+++Hoffen auf Wahlen in der Elfenbeinküste+++Singen für friedliche Abstimmung in Guinea

https://p.dw.com/p/PWuu
Nach den ExplosionenBild: AP

Eigentlich wollten die Nigerianer ihren Unabhängigkeitstag groß feiern. Aber dann kam am 1. Oktober alles anders: Zwei Autobomben explodierten während der offiziellen Feierlichkeiten. Mindestens 12 Menschen starben. Wer dahinter steckt ist noch unklar, auch wenn sich die Rebellenorganisation MEND zu dem Anschlag bekannt hat. Die Rebellen der MEND hatten eigentlich nach einer Amnestievereinbarung ihre Waffen abgegeben. Aber ganz offensichtlich gibt es noch immer Splittergruppen, die weiterkämpfen. Dabei hat das westafrikanische Land noch viel mehr Probleme als die Rebellen aus dem Nigerdelta. Der Vielvölkerstaat droht zu zerbrechen, glauben viele.

Gemischte Gefühle vor der Wahl

Ähnlich wie Nigeria ist auch die Elfenbeinküste ein Beispiel dafür, wie schnell ein afrikanisches Land von seinen Eliten kaputt gewirtschaftet werden kann: Nach dem Tod des langjährigen Staatschefs Felix Houphouët-Boigny Mitte der 1990er Jahre hat sich erstmal Chaos und Anarchie ausgebreitet. Seit einem Militärputsch 2002 ist das Land politisch geteilt: Den Norden kontrollieren Rebellen, im Süden hat die Regierungsarmee das Sagen. Eine UN-Mission sorgt für Sicherheit und drängt zugleich darauf, dass endliche reguläre Wahlen stattfinden. Das sollen jetzt endlich am 31. Oktober passieren.

Singen für friedliche Wahlen in Guinea

Optimistisch können seit Dienstag die Guineer sein, wenn es um ihre Präsidentschaftswahlen geht. Der Termin für die zweite Wahlrunde steht fest: Am 24. Oktober dürfen die Guineer in der ersten demokratischen Wahl seit der Unabhängigkeit ihres Landes vor 52 Jahren über ihren Präsidenten abstimmen. Die erste Runde verlief ruhig, vor einigen Wochen kam es dann allerdings zu blutigen Ausschreitungen zwischen Anhängern der beiden Kandidaten für die Stichwahl. Der ursprüngliche Wahltermin vom 19. September war deshalb verschoben worden. Die Angst vor Gewalt nahm zu. Grund genug für die guineische Musik-Legende Mory Kanté und Senegals Aktivisten-Rapper Awadi eine ganze Reihe Musiker im Studio von Mory Kanté zusammenzutrommeln und einen Song für den Frieden in Guinea aufzunehmen.

Redaktion: Christine Harjes