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Niebel will UN-Klimafonds nach Deutschland holen

3. April 2012

Entwicklungsminister Niebel will Bonn als Zentrum der Entwicklungs- und Umweltpolitik weiter ausbauen. Deshalb hat sich Deutschland für den Sitz des Globalen Klima-Fonds beworben.

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Satellitenaufnahme der Arktis (foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Mit einem attraktiven Bewerbungspaket will Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel die Chancen für eine endgültige Ansiedlung des Globalen Klima-Fonds (Green Climate Fund) erhöhen. Bereits seit Januar 2012 hat die Institution ihren Interimssitz in Bonn und wird von der Bundesregierung mit bis zu einer Million Euro unterstützt. Doch auch Genf und Mexiko-Stadt haben sich um den Sitz der Einrichtung beworben. Die Entscheidung soll Ende des Jahres fallen.

Die Gründung des Fonds war 2010 auf der UN-Klimakonferenz in Cancún beschlossen worden. Er soll Entwicklungsländern die Finanzmittel zur Verfügung stellen, um ihre Volkswirtschaften klimafreundlich umzugestalten und sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Bonn als wichtiger UN-Standort

"Deutschland ist der zweitgrößte Klimafinanzierer weltweit", betonte Niebel und sieht daher die Bewerbung um den Sitz des Fonds in Bonn gut begründet. Zudem biete der Standort ein internationales Umfeld und die Vernetzung mit vielen Organisationen, die im Umwelt- und Klimabereich tätig seien. Derzeit haben 18 UN-Organisationen mit insgesamt mehr als 650 Mitarbeitern ihren Sitz in der ehemaligen Bundeshauptstadt, darunter das UN-Klimasekretariat und das UN-Freiwilligenprogramm.

Dirk Niebel (foto: reuters)
Setzt sich für den Standort Bonn ein: Entwicklungsminister NiebelBild: Reuters

Auch im Entwicklungsbereich will Niebel den Standort Bonn stärken. Zuletzt wurde dazu der erste Sitz der neu gegründeten Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) dort angesiedelt. Gegenüber dem zweiten Standort Eschborn bei Frankfurt werde die Bonner Niederlassung in diesem und nächstem Jahr überproportional wachsen. Das Entwicklungsministerium habe auch neue Konferenzen an den Rhein gebracht, wie etwa die "Bonner Perspektiven", die Themen der nachhaltigen Entwicklung behandeln.

Einen Rückschlag erfuhren Niebels Bemühungen für Bonn allerdings: Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) plant für Oktober seinen Wegzug nach Berlin, wo er mit dem Diakonischen Werk fusioniert. Damit ist die kirchliche Entwicklungsarbeit gebündelt – mit Sitz in der Hauptstadt Deutschlands.

fab/kle (epd,dpa)