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Münchner Konzerthaus entsteht im Werksviertel

8. Dezember 2015

Nach 15-jähriger Diskussion über den Bau eines neuen Konzertsaals in München ist die Standortdiskussion beendet. Die Entscheidung für ein Musikzentrum auf einem ehemaligen Fabrikgelände mutet antielitär an.

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Deutschland, ehemaliges Pfanni-Gelände am Ostbahnhof in München
Bild: picture-alliance/dpa/M. Balk

Das neue Konzerthaus solle auf dem Gelände einer ehemaligen Knödelfabrik in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs entstehen, gab die bayerische Landregierung am Dienstag (08.12.2015) bekannt: "Das Werksviertel bietet als einziger Standort die realisierbare Chance, das neue Konzerthaus rechtzeitig vor Beginn des Gasteig-Umbaues Anfang der 2020er Jahre in Betrieb zu nehmen", hieß es seitens der Landesregierung.

Noch im Frühjahr hatte sie einen Strich durch die Pläne für einen neuen Konzertsaal in München gemacht. Stattdessen solle die Philharmonie am Gasteig, die erst in den 1980er Jahren fertiggestellt wurde und erhebliche akustische Mängel aufweist, saniert und verbessert werden, hieß es damals. Nach einem Proteststurm der Münchner Musikfreunde und der internationalen Klassikszene ließ die bayerische Landesregierung dann im vergangenen Sommer mögliche Standorte erneut untersuchen.

Auch Mariss Jansons, Chefdirigent des BR-Symphonieorchesters und Vorsitzender des Vereins der Konzertsaalfreunde, hatte sich für einen Bau im Werksviertel ausgesprochen.

Mariss Jansons Dirgent Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Auch Mariss Jansons möchte die Klassikfans ins Münchner Werksviertel lockenBild: Imago/fotoimedia

Als abschreckendes Beispiel dürfte die Elbphilharmonie in Hamburg gewirkt haben, ein spektakulärer Neubau weitab vom Stadtzentrum, der inzwischen für skandalträchtige Kosten- und Terminüberschreitungen bekannt geworden ist.

Werner Eckart, Erbe der Knödelherstellerfirma Pfanni, soll das Grundstück der Regierung nicht verkaufen, sondern zu einem jährlichen Pachtszins von 600.00 Euro verpachten.

Nach Ausschreibung und Architektenwettbewerb könnte 2019 mit den Baumaßnahmen begonnen werden; eine Fertigstellung wäre dann frühestens 2021 möglich. Im Hinblick auf ähnliche Großbau- oder Sanierungsprojekte wie der Elbphilharmonie, der Berliner Staaatsoper oder der Kölner Oper dürfte allerdings Skepsis am Zeitplan angebracht sein.

rf / as(dpa/sz)