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Neues Elend: Haiti versinkt im Müll

9. Juni 2015

Haiti war lange für schöne Strände bekannt, inzwischen macht das Land vor allem Schlagzeilen wegen der bitteren Armut und der damit einhergehenden Umweltzerstörung. Über 90 Prozent der Wälder sind gerodet, viele Menschen leben im Müll.

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Über 90 Prozent der Wälder sind gerodet, viele Menschen leben im Müll. Die Bevölkerung ist in den letzten zwanzig Jahren auf fast 10 Millionen Menschen explodiert. Hinzukommt: durch das Erdbeben vor fünf Jahren wurden viele Menschen obdachlos und zogen in die großen Städte. So auch in die Küstenstadt Cap Haitien im Norden des Landes. Hier arbeitet die Meeresschutzorganisation "Fondation pour la Protection de la biodiversite marine", kurz FoProBim. Ihr Gründer Jean Wiener hat für seine Arbeit viele Umweltschutzpreise gewonnen. Der Meeresbiologe hat gemeinsam mit lokalen Behörden schon fünf Meeresschutzgebiete eröffnet, doch die Arbeit ist zäh. Denn die Armut ist riesig, die Überfischung hoch, der Mangrovenbestand schrumpft schnell. Die Fischer schlagen die Bäume ab, um Holzkohle zu gewinnen und diese zu verkaufen, um ihr geringes Einkommen aufzubessern. Die Nichtregierungsorganisation sucht nach Alternativen: z.B. pflanzt sie Obstbäume an, forstet die Mangroven wieder auf und schult Fischer zu Imkern um. Nicht einfach, denn viele Haitianer sind skeptisch. Global 3000 über einen Mann, der sich ständig neu motivieren muss, um für den Umweltschutz in seiner Heimat zu kämpfen.