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Neuer Versuch, die Ölpest einzudämmen

10. Juli 2010

Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko setzt die US-Regierung auf einen neuen Auffangtrichter. Auch am Verbot von Tiefsee-Bohrungen im Golf hält sie fest - trotz ihrer Niederlage vor Gericht.

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Schiffe im Golf von Mexiko, die Öl absaugen (Foto: AP)
Neuer Anlauf zur Eindämmung der KatastropheBild: AP

Es gibt wieder Hoffnung für den Golf von Mexiko: Der Ölfluss aus dem lecken Bohrloch im Golf könnte nach Einschätzung der US-Behörden in der kommenden Woche gestoppt werden. Von Samstag (10.07.2010) an wird laut US-Krisenkoordinator Thad Allen eine neue Absaugglocke angebracht. Sie soll das austretende Öl am Meeresboden aufnehmen.

Die Installation der Anlage werde "drei bis vier Tage" dauern, sagte Allen am Freitag. Das übrige Öl könne durch ein neues Spezialschiff aufgefangen werden, so dass praktisch gar kein Öl mehr im Meer verbleibe. Schlagen diese Versuche beide fehl, dann könnten laut Allen zwei Entlastungsbohrungen Abhilfe schaffen. Die Arbeiten daran kämen schneller voran als erwartet und könnten Ende Juli fertig sein, sagte er.

Streit um Bohrstopp

Leck (Foto: AP)
Das Leck konnte bisher nicht geschlossen werdenBild: AP

Im Golf von Mexiko strömen täglich Millionen Liter Öl ins Meer, nachdem im April die Ölplattform "Deepwater Horizon" explodiert und gesunken war. Der Betreiber, der britische Ölkonzern BP, hat es seither nicht geschafft, das Leck zu schließen. US-Präsident Barack Obama hatte deshalb Ende April ein sechsmonatiges Moratorium für Tiefsee-Ölbohrungen im Golf von Mexiko verhängt, um weitere Unfälle zu verhindern. Demzufolge müssen 33 Bohrinseln im Golf von Mexiko geschlossen werden.

Allerdings hat ein Bundesberufungsgericht am Donnerstag das Moratorium wieder kassiert. Nach Ansicht des Gerichts hat die Regierung nicht ausreichend dargelegt, warum irreparablen Schaden drohen, wenn weiter gebohrt wird.

Regierung gegen Ölkonzerne

Strandsäuberung (Foto: AP)
Die Verschmutzung der Strände wird immer größerBild: AP

Nun unternimmt die Regierung einen neuen Anlauf: "In den nächsten Tagen werden wir bekannt geben, wie wir den Stopp aufrechterhalten können", sagte Innenminister Ken Salazar am Freitag während eines Besuchs in Kalifornien. "Es wird ein neues Moratorium geben".

Allerdings hat schon die Debatte um das Bohrverbot Folgen: Als erster US-Öl-Konzern kündigte Diamond Offshore Drilling an, eine seiner Tiefsee-Bohrinseln nach Ägypten zu verlagern.

Autor: Dirk Eckert (afp, apn, rtr)

Redaktion: Rolf Breuch