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Neuer Schrittmacher gegen Herzschwäche

8. Januar 2015

Wenn das Herz zu schwach ist, um genug Blut zu den Organen zu pumpen, dann sprechen Mediziner von Herzinsuffizienz. Der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Betroffenen spüren Luftnot schon bei kleinen Anstrengungen. Kölner Ärzte testen jetzt einen neuen Schrittmacher für diese Patienten.

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Bei Menschen mit Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, schlägt der Herz nicht stark genug. Sie leiden an Abgeschlagenheit, Luftnot und Wassereinlagerungen in den Beinen, wodurch die Lebensqualität stark vermindert und die Lebenserwartung verkürzt wird. Behandelt wird meist mit Medikamenten. Für Patienten mit schwerer Herzschwäche gibt es jetzt einen neuen Schrittmacher, der nicht das Herz, sondern Nerven an den Halsschlagadern reizt. Durch die Stimulation an diesem Ort werden die Stresshormone des Körpers reduziert. Wenn der Körper weniger Stresshormone produziert, werden Herz und Kreislauf entlastet. An den Halsschlagadern registrieren spezielle Nervenzellen durchgehend den Blutdruck, senden Signale an das Gehirn und regulieren dadurch den gesamten Kreislauf. Die Stimulation dieser Nervenzellen durch den neuen Schrittmacher (Barorezeptor-Aktivierung) beeinflusst den Kreislauf positiv. Die Herzkraft wird dadurch gestärkt, die Blutgefäße geweitet. Damit fällt es dem Herzmuskel leichter, das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Es wird geschont. Außerdem sollen durch den Schrittmacher das Auftreten von lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen verhindert und das Überleben verlängert werden. Im Herzzentrum der Universitätsklinik Köln wurde im Jahr 2011 der weltweit erste Patient mit schwerer Herzschwäche mit dem neuen Schrittmacher behandelt.