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Neuer Präsident in Somalia

31. Januar 2009

Der gemäßigte Islamisten-Führer Scheich Scharif Achmed ist zum neuen somalischen Präsidenten gewählt worden. Eine große Mehrheit des Parlaments stimmte bei einer Nachtsitzung für den jungen Geistlichen.

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Präsident Sheik Sharif Achmed. Quelle: ap
Somalias neuer Präsident Scheich Scharif AchmedBild: ap

Der neue Präsident, Scheich Scharif Achmed, ist Vorsitzender der Allianz zur Wiederbefreiung Somalias. 293 der 420 Abgeordneten gaben ihm am frühen Samstagmorgen (31.01.09) ihre Stimme. Auf seinen Konkurrenten im zweiten Wahlgang, Maslah Mohamed Siad, den Sohn des früheren somalischen Diktators Siad Barre, entfielen nur 126 Stimmen.

Sheikh Sharifs größter Rivale, Regierungschef Nur Hassan, hatte sich bereits nach dem ersten Wahlgang wegen mangelnder Unterstützung zurückgezogen. Er signalisierte dem neuen Staatschef Kooperationsbereitschaft. Der bisherige Präsident Abullahi Jussuf Ahmed hatte im Dezember seinen Rücktritt erklärt.

Frieden bringen

Unruhen in Somalia (Archiv). Quelle: dpa
In Somalia herrscht seit Jahren BürgerkriegBild: picture-alliance/ dpa

Sheikh Sharifs wichtigste Aufgabe ist die Fortführung des Friedensprozesses in Somalia. In dem Land herrscht seit 1991 Bürgerkrieg. Teile des Landes sind unter der Kontrolle der Schebab-Milizen, dem radikalen und bewaffneten Arm der Islamisten, die einen Friedensprozess ablehnen. Beobachter sehen in Scheich Scharif Achmed den geeignesten Kandidaten, die zerstrittenen Parteien im Land wieder zu einen. "Meine oberste Priorität ist es, Frieden nach Somalia zu bringen", sagte Sheikh Sharif kurz vor der Wahl.

Jahre im Exil

Scheich Scharif Achmed hatte bereits die Union der Islamischen Gerichte angeführt. Diese hatte bis 2006 die Macht in der Hauptstadt Mogadischu und in weiten Teilen des Landes. Dann waren äthiopischen Truppen in Somalia einmarschiert, um die dortige Übergangsregierung im Kampf gegen aufständige Islamisten zu unterstützen. Erst am vergangenen Sonntag hatten sich die äthiopischen Truppen vollständig aus dem Land zurückgezogen. Unter anderem hatten die Äthiopier auch Scheich Scharif für zwei Jahre ins Exil geschickt. Jetzt könnte Scheich Scharif bereits am Samstag als neuer Staatschef vereidigt werden.(ako)