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Neuer Anlauf zu Kompromiss mit den Taliban

11. Januar 2016

Afghanistan, Pakistan, China und die USA wollen den Friedensprozess mit den Radikalislamisten wiederbeleben: Die Taliban selbst sind bei dem Treffen in Islamabad noch nicht dabei.

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Treffen in Islamabad über Friendesprozess mit den Taliban (foto: dpa/APP-handout)
Bild: picture-alliance/dpa/APP

Das Treffen werde "die Richtung des neuen Friedensprozesses definieren" sowie "konkrete Aufgaben für alle beteiligten Parteien", erklärten die pakistanischen Gastgeber zum Auftakt in Islamabad. "Wir müssen Anreize für die Taliban entwickeln, keine Gewalt mehr anzuwenden", nannte Sartaj Aziz, der außenpolitische Berater von Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif, als Hauptaufgabe. Es gehe zunächst um Vertrauensbildung, um auch zögernde Fraktionen der Islamisten an den Verhandlungstisch zu bringen. Gemeinsam mit Afghanistan, China und den USA hatte man im Dezember beschlossen, einen neuen Friedensfahrplan zu entwickeln.

Die Teilnehmer in der pakistanischen Hauptstadt machten sich keine Illusionen. Aziz meinte, man stehe vor einer "komplexen Aufgabe". "Wir sollten keine überzogenen Erwartungen haben," warnte er. Der Sprecher des afghanischen Regierungsgeschäftsführers Abdullah Abdullah, Dschawed Faisal, sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein Ziel des Treffens sei es, "eine Liste von gesprächswilligen und gesprächsunwilligen Taliban zu erstellen."

Außenberater der pakistanischen Regierung Sartaj Aziz (foto: picutre alliance)
Außenberater der pakistanischen Regierung: Sartaj AzizBild: picture-alliance/AA/M. Aktas

Unterdessen wurden bei einem Bombenanschlag auf eine Schule im Osten Afghanistans drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. Bei den Opfern handele es sich um Schüler, teilte das Bildungsministerium in Kabul mit. Zu dem Anschlag in der Provinz Khost an der Grenze zu Pakistan bekannte sich zunächst niemand.

14 Jahre nach der Vertreibung der Taliban von der Macht in Kabul sind die Extremisten in vielen Regionen Afghanistans wieder in der Offensive. Der Westen hatte seine militärischen Rückzugspläne zunächst noch einmal vertagt und seine Ausbildungsmissionen verstärkt und verlängert.

SC/wl (afp, APE, dpa)