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Neue Zeitung des Axel-Springer-Verlags Polska stellt Verkaufsrekord auf

9. Februar 2004
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Warschau, 6.2.2004, RZECZPOSPOLITA, poln.

Die Zeitung "Fakt", die vor Kurzem auf dem polnischen Markt gestartet ist, stellte einen Rekord bezüglich durchschnittlicher Verkaufzahlen im Monat auf und überholte im Dezember 2003 mit 536 000 verkauften Exemplaren den bisherigen Marktführer "Gazeta Wyborcza".

Die Mehrheit der gesamtpolnischen Zeitungen konnte im Dezember einen Verkaufsanstieg verbuchen.

In einem Bericht, der am Donnerstag Vormittag (5.2) verbreitet wurde, verkündete der Axel Springer Verlag Polska den Triumph: "‘Fakt‘ - Marktführer unter den Tageszeitungen."

Aus den Angaben des Verbandes zur Aufsicht des Pressevertriebes geht hervor, dass der Tagesverkauf der Zeitung "Fakt" im Dezember vergangenen Jahres bei 536 000 Exemplaren lag, d. h. er war um 43 Prozent höher als im November 2003. Damit überholte die Zeitung "Fakt" um 24 Prozent den Verkauf von "Gazeta Wyborcza".

" Wir haben mit ‘Fakt‘ den Erfolg von Newsweek wiederholt. Es hat sich meine These bestätigt, dass es immer Möglichkeiten gibt, den Lesermarkt zu vergrößern und dass es in jeder Sparte noch genügend Platz für einen neuen Titel gibt", sagt Wieslaw Podkanski, der Vorsitzende des Axel-Springer-Verlages Polska.

Die Vertreter der Firma Media Express, die die Zeitung "Super Express" herausgeben (die der Hauptkonkurrent der Zeitung "Fakt" ist) sind der Meinung, dass dieser Erfolg nicht auf die Gunst der Leser, sondern auf den niedrigsten Preis für eine Tageszeitung in Polen (ein Zloty, d. h. etwa 25 Cent) zurückzuführen sei sowie auf eine intensive Werbe- und Marketingkampagne. (...)

Die Tageszeitung "Super Express" verbuchte im Dezember einen Durchschnittsverkauf von 267 200 Exemplaren täglich. Dies war um drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Trotz radikaler Veränderungen, die durch Werbung unterstützt wurden, gelang es dieser Zeitung nicht, die Verluste auszugleichen und der Durchschnittswert des Verkaufes im Jahr 2003 lag um 8,6 Prozent niedriger als im Jahr 2002.

Nach Meinung von Zbigniew Bajka vom Zentrum für Presseuntersuchungen der Jagiellonen Universität in Krakau ist das Verkünden des Triumphs der Zeitung "Fakt" verfrüht. Die Formel dieser Zeitung, die nah am Leser steht und sich für seine Interessen einsetzt, ist zwar fördernd, aber es lässt sich erst in einigen Monaten bestimmt nachprüfen, ob diese Zeitung wirklich der Marktführer ist. "Solche Boulevardzeitungen wie ‘Fakt‘ haben sich zwar in Tschechien, Ungarn und in der Slowakei durchgesetzt, aber dort gab es keine solche Konkurrenz, wie sie die Zeitung ‘Gazeta Wyborcza‘ auf dem polnischen Markt darstellt", bemerkt Zbigniew Bajka. (...)

Die Verkaufzahlen der Zeitung "Gazeta Wyborcza" (...) waren im Dezember 2003 um ein Prozent höher als ein Jahr zuvor. In Bezug auf die Verkaufsergebnisse für das ganze Jahr 2003 bleibt die Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" immer noch Marktführer in Polen.

Alle polnischen Zeitungen konnten im Dezember 2003 bessere Verkaufergebnisse als im Jahre 2002 vermelden. Die Zeitung "Rzeczpospolita" konnte einen minimalen Verkaufsanstieg (um ein Prozent) im ganzen Jahr 2003 verbuchen. (...) Einen verhältnismäßig starken Zuwachs verbuchte außerdem "Gazeta Prawna" ("Juristische Zeitung"), deren Verkauf um 11,6 Prozent stieg.

Die größten Verluste verbuchte traditionsgemäß die links gerichtete Zeitung "Trybuna", deren Durchschnittsverkauf im Jahre 2003 um 18 Prozent sank und 28 500 Exemplare betrug. (sta)