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Neue Zeiten für Verbraucher in Kroatien

12. April 2006

Verbraucherschutzverbände haben sich in Kroatien zu einer Dachorganisation zusammengeschlossen. Am Montag (10.4.) fand in Zadar die erste Sitzung des Verwaltungsrates statt.

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Verbraucherschutz möchte bei Strompreisen mitbestimmenBild: AP

Zusammengeschlossen haben sich sechs Verbände aus Split, Sibenik, Zagreb, Zadar, Solin und Samobor. In Kürze müssten sich auch die Verbraucherverbände aus Dubrovnik und Rijeka dem Dachverband anschließen. Diese neue und mächtige Interessengemeinschaft kroatischer Verbraucher hat große Pläne.

Mehr Einsatz für Verbraucher

Der Verband möchte neue Seiten aufziehen, denn – so seine Leitung – es sei bislang noch nicht genug zum Schutz der Verbraucher getan worden. Damit richtet sie die Kritik an die für den Verbraucherschutz zuständigen Institutionen. Nenad Kurtovic, Vorsitzender des Dachverbandes für Verbraucherschutz betont, "Wir haben einige Fällen im den vergangenen Jahr gehabt, wo dem Verbraucher Geld aus der Tasche gezogen wurde. Allerdings haben diejenigen, die dies kontrollieren bzw. verfolgen sollten – bildlich gesprochen – diese Tasche noch erweitert, damit noch tiefer in die Tasche gegriffen werden konnte."

Neues Gesetz – mehr Mitbestimmung

Vesna Brcic-Stipcevic, Vorsitzende des Zagreber Verbraucherschutzverbandes, der vor neun Jahren als erster Verband dieser Art gegründet wurde, wies darauf hin, dass die Erhöhung des Strompreises im September 2005 unzulässig war, denn der Strompreis hätte bereits 2002 nicht erhöht werden dürfen. Ferner seien sich die Kroaten noch nicht ihrer Rechte als Verbraucher richtig bewusst. Brcic-Stipcevic verweist schließlich darauf, dass die Dinge von Oben nicht funktionierten. "Uns interessieren nicht nur gute Absichten, uns interessieren Taten. Doch da sehen wir, dass diejenigen, die wir bezahlen, die in unserem Namen und auf unsere Rechnung arbeiten, nicht genug arbeiten", so Brcic-Stipcevic. Der Verband setzt auf eine baldige Änderung des Verbraucherschutzgesetzes. Demnach soll sich die Zusammensetzung der Beratungsgremien etwa im Falle von Preissteigerungen ändern, wodurch die Verbraucher zahlenmäßig mehr Gewicht erhalten.

Ivana Zrlic, Zadar
DW-RADIO/Kroatisch, 10.4.2006, Fokus Ost-Südost