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Neue Tageszeitung des Axel-Springer-Verlages Polska erscheint zum ersten Mal am 22. Oktober

13. Oktober 2003
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Warschau, 13.10.2003, RZECZPOSPOLITA, poln.

Die neue gesamtpolnische Boulevardzeitung des Axel-Springer-Verlages Polska (ASP) heißt "Fakt. Gazeta Codzienna" ("Fakt. Die Tageszeitung" - MD) und wird am 22. Oktober zum ersten Mal erscheinen. (...) Die erste Auflage dieser Zeitung, die seit eineinhalb Jahren vorbereitet wurde, sollte 700 000 Exemplare haben und somit eine Rekordauflage unter den polnischen Tageszeitungen aufstellen.

Trotz der in letzter Zeit verbreiteten Gerüchte, die besagten, dass das Debüt dieser Tageszeitung auf das Jahr 2004 verschoben wird, wird sie noch im Oktober auf dem Markt sein. Das ist auch die richtige Zeit, Auftraggeber für Werbung zu gewinnen, da gerade jetzt die großen Werbeetats für das Jahr 2004 verhandelt werden. Zu dem Redaktionsteam des neuen Blattes gehören über 100 Mitarbeiter. (...)

Der Start der neuen Zeitung soll erst heute offiziell angekündigt werden. Zum Chefredakteur wurde - wie erwartet - Grzegorz Jankowski ernannt, der seit zwei Jahren für den Axel-Springer-Verlag Polska arbeitet und vorher stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitschrift "Newsweek Polska" war.

In den nächsten Tagen beginnt in den Massenmedien eine Werbe-Kampagne der neuen Zeitung. Dann soll auch der bisher geheim gehaltene Preis bekannt gegeben werden. Die Taktik des Axel-Springer-Verlages Polska besteht nämlich darin, die Spannung schrittweise zu steigern.

Die Gerüchte besagen, dass sowohl die hohe Auflage dieser Zeitung (früher wurde sogar von einer Million Exemplaren gemunkelt) als auch ein sehr niedriger Preis, der unter einem Zloty (etwa 25 Cent) liegen soll, die stärksten Waffen dieses Blattes im Konkurrenzkampf auf dem Markt sein werden. (...)

Die neue Zeitung wird aber auch über einen hohen Etat verfügen. Die Vertreter des Axel–Springer–Verlages wollten zwar nichts über die Höhe der neuen Investition in Polen verraten, aber Marktanalytiker schätzen sie auf mindestens 100 Millionen Zloty (etwa 25 Millionen Euro).

Die Einführung des neuen Blattes auf dem polnischen Markt wird von großen Emotionen begleitet, die es seit längerer Zeit auf dem polnischen Pressemarkt nicht mehr gegeben hat, und zwar nicht nur deswegen, weil diese Zeitung das größte mediale Projekt in Polen darstellt, sondern auch, weil sie den Markt der gesamtpolnischen Presse betrifft, der, wie es schien, seit langem zwischen den drei größten Mitbewerbern, d. h. zwischen "Gazeta Wyborcza", "Super Express" und "Rzeczpospolita" aufgeteilt wurde. (...)

Obwohl der Verlag nichts über das Profil der neuen Zeitung verraten möchte, haben wir erfahren, dass die neue Zeitung "Fakt" ein seriöseres Blatt sein wird als die typischen Boulevardzeitungen. Sie wird auf dem Markt zwischen den Zeitungen "Gazeta Wyborcza" und "Super Express" platziert. (...)

Wieslaw Podkanski, der Vorsitzende des Axel-Springer-Verlags Polska, hat es nicht gern, wenn man die neue Zeitung als Boulevardzeitung bezeichnet und betont, dass sie auf keinen Fall eine Kopie der deutschen Boulevardzeitung "Bild" sein wird. "Dabei handelt es sich nicht um ein Lizenzprodukt. Wir haben zwar einige Ideen von "Bild" gut gefunden, aber diese Zeitung ist ausschließlich unser alleiniger Entwurf". (...) (Sta)