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Neue Pädophilie-Vorwürfe gegen Michael Jackson

22. Juni 2016

Laut Medienberichten enthält ein jetzt veröffentlichter Bericht aus dem Gerichtsverfahren gegen Michael Jackson von 2005 belastende Fotos von nackten Kindern und Jugendlichen. Angehörige wehren sich gegen die Vorwürfe.

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Michael Jackson. Foto: Foto: Mata/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Bild: picture-alliance/dpa

Laut eines Berichts des US-Magazins Radar Online besaß Michael Jackson angeblich eine umfassende Sammlung verschiedenster Materialien, die Pornografie, SM, sowie Folter von Tieren und Kindern zeigen. Die Webseite des Magazins zitierte Dokumente der Polizeibehörde von Santa Barbara, die 2005 im Prozess gegen Jackson wegen Kindesmissbrauch verwendet worden waren, jedoch bislang unveröffentlicht blieben.

"Die vom Santa Barbara County Sheriff's Department gesammelten Dokumente malen ein düsteres und angsteinflößendes Bild von Jackson", zitierte Radar Online einen anonymen Polizeiermittler. "Die Dokumente entlarven Jackson als ein manipulatives, drogen- und sexverrücktes Raubtier, das Blut, Grausamkeiten, eindeutig sexuelle Bilder von Tieropferung und perverse Sexpraktiken von Erwachsenen benutzt, um Kinder gefügig zu machen."

Das belastende Material besteht angeblich aus Notizen, Tagebüchern, Fotos, Tonbändern, Festplatten sowie über 80 Videoaufnahmen, die während einer Hausdurchsuchung 2003 bei Jackson sichergestellt wurden.

Der "King of Pop" musste vor Gericht, nachdem der 13-jährige Gavin Arvizo, mit dem er sich zuvor angefreundet hatte, ihn wegen Kindesmissbrauchs anzeigte. Jackson wurde nach einem vierzehn Wochen andauernden Prozess freigesprochen.

Kritik von Familie und Freunden

Jacksons Nachlassverwalter und seine Familie reagierten, wie auch zahlreiche Prominente, mit scharfer Kritik auf die Vorwürfe.

"Leute, die Michael schamlos über schäbige Internetseiten, die nur auf Klicks aus sind, diffamieren, vergessen, dass er 2005 während einer misslungenen Hexenjagd von einer Jury in jedem einzelnen der Anklagepunkte freigesprochen wurde", schrieb Jacksons Nachlassverwalter in einer Stellungnahme.

Filmemacher, Schauspieler und Produzent Judd Apatow äußerte sich auf Twitter ähnlich: "Warum wurden diese Beweise nicht im Verfahren gegen Michael Jackson verwendet? Schwer zu glauben, dass sie nicht benutzt wurden, wenn sie existieren."

Taj Jackson, der Neffe des Sängers, verurteilte den Report ebenfalls über Twitter: "Erfundene Nachrichten verbreiten sich schnell. Die Welt hat diese Schrottgeschichte aufgelesen. Es gibt ein solches Rennen darum, erster zu sein, dass nur wenige überprüft haben, ob sie überhaupt stimmt."

Der Bericht über Jacksons "düstere Seite" erschien nur wenige Tage vor dem siebten Todestag des Sängers, der am 25. Juni 2009 im Alter von 50 Jahren verstarb. Neben dem Bericht wurde diese Woche eine TV-Serie angekündigt, die die letzten Monate im Leben des Popstars zeigen wird. Produziert wird sie von J.J. Abrams, dem Regisseur des neuesten Star Wars-Films "Das Erwachen der Macht". Welcher Fernsehsender die Serie ausstrahlt, ist bisher noch nicht bekannt.

kbm/fs/kk (AFP)