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Neue Klasse von Himmelskörpern

31. August 2012

Rund ein Jahr lang war die NASA-Raumsonde Dawn zu Gast beim Asteroiden Vesta. Kommende Woche geht die Reise weiter. Aus den übermittelten Daten zogen deutsche Forscher überraschende Erkenntnisse.

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NASA-Sonde Dawn bei der Ankunft am Asteroiden Vesta im Juli 2011 (Foto: Reuters) s Dawn spacecraft is pictured in this August 30, 2012 handout artist's rendition of its arrival at the giant asteroid Vesta on July 15, 2011. The spacecraft is scheduled to leave Vesta on September 4 PDT (September 5 EDT) to start its two-and-a-half-year journey to the dwarf planet Ceres. Dawn began its 3-billion-mile (5-billion kilometer) odyssey to explore the two most massive objects in the main asteroid belt in 2007. REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Handout (UNITED STATES - Tags: SCIENCE TECHNOLOGY) THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS. FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS
Bild: Reuters

Deutsche Wissenschaftler sind begeistert: Bereits jetzt habe die NASA-Sonde Dawn das Verständnis des Sonnensystems verändert, erklärte Holger Sierks vom Max-Planck-Institut (MPI) für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau. "Die Daten, die wir bereits ausgewertet haben, zeigen, dass Vesta der einzige bekannte Vertreter einer neuen Klasse von Himmelskörpern ist".  Er befindet sich im Asteroidengürtel, irgendwo  zwischen Mars und Jupiter. Entdeckt wurde er als heller Punkt im Jahr 1807 von dem Bremer Astronomen Heinrich Olbers.

Die Oberfläche des Asteroiden Vesta (Foto: AP)
Aus der Umlaufbahn der NASA-Sonde Dawn: die Oberfläche des Asteroiden VestaBild: AP

Schichtaufbau wie bei der Erde

Eigentlich sei Vesta mit einem Durchmesser von 525 Kilometern und seiner unregelmäßigen Form ein Asteroid. Die Dawn-Sonde habe jedoch gezeigt, dass Vesta - wie die Erde - aus Kruste, Mantel und Kern aufgebaut sei. Vesta sei der kleinste bekannte Himmelskörper mit diesem Schichtaufbau. Daher sehen die Forscher ihn nun als eine Art Vorplanet an, der vor 4,5 Milliarden Jahren in seiner Entwicklung stecken geblieben sei.

Die Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut hatten die Kameratechnik an Bord maßgeblich entwickelt. Aus den zurückgesendeten Daten konnten sie nun eine detaillierte dreidimensionale Farbkarte des Asteroiden Vesta erstellen: Auf der Nordhalbkugel ist der Himmelskörper übersät mit Kratern, am Südpol erhebt sich der höchste Berg des Himmelskörpers - er ist mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest.

Ein Berg auf Vesta - mehr als doppelt so hoch wie der Mount Everest (Foto: Reuters)
Ein Berg auf Vesta - mehr als doppelt so hoch wie der Mount EverestBild: AP

Die Mission Dawn war vor etwa fünf Jahren in Richtung Vesta gestartet und vor gut einem Jahr in eine Umlaufbahn des Asteroiden geschwenkt. Nach der Erfüllung des Auftrags soll die NASA-Sonde den Asteroiden am kommenden Mittwoch verlassen. Ihr neues Ziel: der Zwergplanet Ceres. Dort soll sie 2015 ankommen.

hp/uh (dpa)