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Nervosität und Solidarität (03.08.2012)

3. August 2012

Reaktionen der Finanzmärkte auf die EZB-Entscheidung +++ Genossenschaften als Modell für die Krise +++ Berufsausbildung für ältere Menschen +++

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Zahnräder (Foto: AP)
Bild: dapd

Nervosität und Solidarität (03.08.2012)

Mal runter, mal hoch

Die Rede von Mario Draghi, dem Chef der Europäischen Zentralbank, hat die Finanzmärkte gestern erschreckt. Der Deutsche Aktienindex brach ein, spanische und italienische Anleihen verloren umgehend an Wert. Was war geschehen? Draghi hatte gesagt, die EZB könne bald wieder Anleihen kaufen, schwieg aber über Zeitpunkt und Umfang. Anleger hatten offenbar erwartet, Draghi würde die Schuldenkrise mit einer Zauberwaffe auf einen Schlag beenden. Nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen hatten, merkten sie, dass ihre Erwartungen wohl überzogen waren, und so legten die Kurse am Freitag wieder kräftig zu.

Einer für alle, alle für einen

In der Schuldenkrise wurde schon mehrfach die Frage der Solidarität angesprochen. Sind die Mitglieder der Währungsgemeinschaft verpflichtet zu helfen, wenn es einigen schlecht geht? Braucht es eine gemeinsame Finanzpolitik?

Die Idee eines gemeinschaftlichen Handelns ist auch die Grundlage von Genossenschaften. Deren Motto lautet: einer für alle, alle für einen. Nun klingt Genossenschaft für viele Ohren nach einer überholten Wirtschaftsform, gar nach Sozialismus. Dabei können auch Genossenschaften viel Geld verdienen. Zum Beispiel der Kölner Handelskonzern Rewe, Mit Supermärkten und Touristik machte Rewe zuletzt fast 50 Milliarden Euro Umsatz. Und doch ist Rewe seit seiner Gründung 1927 genossenschaftlich organisiert.

Zu alt gibt's nicht

In einigen Branchen in Deutschland fehlen Fachkräfte und Auszubildende. Gleichzeitig gibt es viele Arbeitslose, die keinen Job finden, weil sie als zu alt oder wenig qualifiziert gelten. Das müsste sich doch verbinden lassen, dachte sich eine Großbäckerei aus dem Südwesten Deutschlands – und startete ein bundesweit einzigartiges Projekt: Senior Auszubildende.


Redakteur im Studio: Andreas Becker