1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Neonazi-Gruppe angeklagt

28. September 2016

Sie sollen Anschläge auf Flüchtlingsheime geplant haben: Die Staatsanwaltschaft Bamberg hat Anklage gegen drei Männer und eine Frau aus dem rechtsextremen Spektrum wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung erhoben.

https://p.dw.com/p/2QgPB
Funde bei der Razzia gegen Rechtsextremisten in Franken im Oktober 2015
Funde bei der Razzia gegen Rechtsextremisten in Franken im Oktober 2015 Bild: picture-alliance/dpa/N. Armer

Wie ein Sprecher der Anklagebehörde in der nordbayerischen Stadt mitteilte, wird den vier Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 37 Jahren vorgeworfen, in Bamberg eine Untergruppe der inzwischen verbotenen rechten Gruppe "Weiße Wölfe Terrorcrew" in Bamberg gegründet zu haben. Gegen neun weitere Verdächtige werde noch ermittelt.

Waffen und Munition gefunden

Bei einer Razzia im Oktober 2015 hatte die Polizei zwölf Wohnungen in Ober- und Mittelfranken durchsucht und dabei Schusswaffen mit Munition, verbotene pyrotechnische Gegenstände, Baseballschläger, Stichwaffen und rechtes Propagandamaterial sichergestellt.

Nach Informationen der "Nürnberger Nachrichten" war die Anschlagsplanung der Neonazi-Truppe weit fortgeschritten. So wollten sie am 30. Oktober 2015 in Bamberg vor einem Abschiebezentrum eine Bombe hochgehen lassen. Laut "Nürnberger Nachrichten" wird der Prozess möglicherweise erst 2017 beginnen.

Angeklagte "gefährlich"

Die Staatsanwaltschaft schätzt die Beschuldigten als gewalttätig und gefährlich ein. Sie seien von "rechtsextremem Gedankengut und dem Kampf gegen linke Gruppen, Ausländer und Asylbewerber geprägt", so der Sprecher. Sie waren in der rechtsextremen Szene in Franken gut vernetzt und sollen auch die Verbindungen zur überregionalen Hooligan-Szene haben.

Unterdessen reißt die Serie von Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte nicht ab. In Köthen in Sachsen-Anhalt verübten Unbekannte einen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim. Die Täter hätten brennbares Material an der Eingangstür des Gebäudes angezündet, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Mitarbeiter der Einrichtung hätten die Flammen gelöscht. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen.

wl/stu (dpa, afp)