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"Neonazis stahlen Dresden Tag der Tragik"

14. Februar 2005

5000 Neonazis zogen zum 60. Gedenktag der Bombardierung Dresdens durch die Innenstadt. Zugleich setzten über 50.000 Dresdner mit Blumen und Kerzen ein Zeichen gegen den Rechtsextremismus. Einige europäische Stimmen.

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Times, London

"Es war vielleicht die größte Zurschaustellung der Stärke der Neonazis seit dem Krieg - auch wenn die 6000 Marschierer sich diszipliniert verhielten - und sie verhöhnte die Botschaft des Vergebens und der Aussöhnung, die von den Kanzeln der Dresdner Kirchen zu hören war. (...) Als es dunkel wurde, begannen die Einwohner Dresdens zu realisieren, dass die Neonazis ihnen den Tag ihrer Tragik gestohlen haben."

El Pais, Madrid

"Der Aufmarsch von Neonazis in Dresden ist eine Verhöhnung der Kriegsopfer. Für Europa ist es eine Qual, mit ansehen zu müssen, wie 5000 Rechtsradikale durch die Stadt marschieren und die Geschichte manipulieren wollen. Deutschland und Europa insgesamt müssen der Dreistigkeit der Neonazis entschlossen entgegentreten und klarmachen, wer die Schuldigen für die tragischen Ereignisse vor 60 Jahren waren. Das Aufkommen des Neonazismus bedeutet, dass die demokratische Politik versagt hat. Nun ist es die Aufgabe der Demokraten, diesem Phänomen zu begegnen und dafür zu sorgen, dass so gespenstische

Aufmärsche wie der in Dresden sich nicht wiederholen."

Liberation, Paris

"Vor 60 Jahren, in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar, haben Bomben das "Elbflorenz" in ein Trümmerfeld verwandelt. Nach offiziellen Angaben gab es 35.000 Tote. Hamburg, Köln, Nürnberg ... zahlreiche deutsche Städte waren das Ziel britischer und amerikanischer Bomben. Aber im Kollektivgedächtnis der Deutschen, wurde Dresden immer schon als ein Symbol des Martyriums betrachtet. Als eine Art 'Deutsches Hiroshima'." (pep)