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NBA reagiert im Rassismus-Skandal

30. April 2014

Donald Sterling ist alt, sehr reich und bisher auch äußerst angesehen. Doch nun hat der Besitzer des US-Basketballteams Los Angeles Clippers seinen Rassismus offenbart und muss die NBA für immer verlassen.

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Clippers-Klubbesitzer Donald Sterling. (Photo: credit should read ROBYN BECK/AFP/Getty Images)
Bild: ROBYN BECK/AFP/Getty Images

In der NBA hat Liga-Commissioner Adam Silver ein klares Ausrufezeichen gesetzt und den Chef der Clippers lebenslang gesperrt. Silver gab das Urteil auf einer mit Spannung erwarteten Pressekonferenz in New York bekannt. "Die von Donald Sterling geäußerten Ansichten sind zufiefst beleidigend und schädlich. Dass sie von einem NBA-Teambesitzer kommen, macht den Schaden noch größer und empört mich", sagte Silver.

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Liga-Commissioner Adam SilverBild: picture-alliance/dpa

Zudem muss Sterling 2,5 Millionen US-Dollar Strafe zahlen - es ist die höchste Summe, die nach den NBA-Statuten möglich ist. Silver machte klar, dass er das aus den 29 weiteren NBA-Besitzern bestehende Board of Governeurs antreiben werde, Sterling zu einem Verkauf der Clippers zu drängen. Für einen derartigen Schritt sind 75 Prozent der Stimmen notwendig. "Ich habe mit mehreren Besitzern gesprochen und sie haben mir ihre volle Unterstützung zugesagt", betonte Silver.

Der milliardenschwere Musik- und Filmproduzent David Geffen signalisierte bereits sein Interessen an den Clippers.

Von allen NBA-Geschäften ausgeschlossen

Sterling ist durch die Sanktionen von sämtlichen NBA-Geschäften ausgeschlossen. Der 80-Jährige darf weder das Clippers-Gelände, noch NBA-Spiele oder Trainingseinheiten besuchen. Der Clippers-Boss war auf zwei veröffentlichten Aufzeichnungen zu hören, wie er im Gespräch mit seiner Freundin diskriminierende Bemerkungen gegenüber Afro-Amerikanern machte. Damit hatte er wütende Proteste ausgelöst.

Sterling hatte die Clippers 1981 für 12,5 Millionen Dollar erworben. Er ist der dienstälteste Club-Besitzer der Liga. Der aktuelle Marktwert wird auf 575 Millionen Dollar geschätzt. Bereits zu Wochenbeginn hatten mindestens ein Dutzend Sponsoren ihr Engagement bei den Clippers beendet oder bis zur Aufklärung der Affäre ausgesetzt. Damit entsteht der ganzen Liga ein finanzieller Schaden aus der Diskriminierungsdebatte.

Unterstützung für Clippers-Spieler ungebrochen

NBA Clippers: Protest bei den Playoffs (Foto: Reuters)
Die Basketballer aus Los Angeles tragen ihre Aufwärmkleidung auf links, um den Clippers-Schriftzug zu verbergenBild: Reuters

Zahlreiche Unternehmen verzichten vorerst oder endgültig darauf, mit dem Clippers-Logo Werbung zu machen. Weil die Club-Finanzen nicht offengelegt werden müssen, sind die finanziellen Einbußen nicht bekannt. Allerdings dürfte dies auch die anderen 29 NBA-Vereine treffen, da die Einnahmen über einen Finanzausgleich geteilt werden. Die Unterstützung für die Clippers-Spieler ist hingegen weiter ungebrochen. Nachdem die Profis des Clubs aus Los Angeles bei ihrem Playoff-Spiel in Oakland ihre Aufwärmkleidung auf links getragen hatten, um den Clippers-Schriftzug zu verbergen, solidarisierten sich auch die Miami Heat um LeBron James mit der gleichen Aktion. Dirk Nowitzki und seine Teamkollegen traten wie die San Antonio Spurs unter anderem mit schwarzen Socken an, um ihre Haltung zu demonstrieren.

jhr/ck/rb (mit dpa/sid)