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Nazi-Skandal: Punktabzug für Kroatien

23. Juli 2015

Der kroatische Fußballverband kommt nochmal gimpflich davon: Weil bei einem EM-Qualifikationsspiel im Juni auf dem Rasen eine riesiges Hakenkreuz zu sehen ist, straft die UEFA den HNS ab.

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Kroatien Hakenkreuz auf dem Rasen in Split
Bild: imago/Pixsell

Punktabzug, weitere Spiele ohne Publikum und ein Geldstrafe - das sind die Strafen für den kroatischen Fußballverband (HNS) nach der sogenannten Hakenkreuz-Affäre. Am 12. Juni war während des EM-Qualifikationsspiels zwischen Kroatien und Italien (1:1) in Split ein auf den Rasen gesprühtes Hakenkreuz-Symbol sichtbar geworden. Schon das Spiel gegen Italien war nach Problemen bei einem vorherigen Qualifikationsspiel gegen Norwegen ohne Zuschauer ausgetragen worden.

41 Tage nach dem Nazi-Skandal veröffentlichte die UEFA das Urteil ihrer Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer: Ein Abzug von einem Punkt, zwei weitere Geisterspiele und 100 000 Euro Strafe "für die rassistischen Vorfälle". Trotzdem bleibt das Team von Trainer Niko Kovac in der EM-Qualifikation Spitzenreiter in Gruppe H mit 13 Punkten vor Italien (12) und Norwegen (10).

Auschluss befürchtet

Top-Funktionäre des HNS hatten nach dem neuerlichen Skandal während des Spieles am 12. Juni gegen die Azzurri sogar einen EM-Ausschluss befürchtet. "Der Unsinn von ein paar Idioten kostet uns die EURO", vermutete damals die Zeitung "24Sata". Vor dem Spiel hatten kroatische Fans den Rasen im Poljud-Stadion in Split so mit Chemikalien präpariert, dass sich ein viele Meter großes Hakenkreuz abzeichnete.

Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic hatte den Nazi-Skandal verurteilt. HNS-Generalsekretär Damir Vrbanovic hatte festgestellt: "Wir sind vor der ganzen Welt beschämt worden." Im Vorfeld hatte Kroatiens Ministerpräsident Zoran Milanovic gefordert, den HNS nicht zu streng zu bestrafen. In einem Brief an UEFA-Chef Michel Platini hatte Milanovic geschrieben, das drastische Sanktionen die Nationalmannschaft zerstören würden.

sw (dpa, sid)