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NATO-Drehkreuz in Russland

1. August 2012

Ein Novum in den Beziehungen zwischen Moskau und der NATO: Die Allianz darf erstmals auf früherem Feindesland ein Drehkreuz für Transporte nach Afghanistan einrichten. Ganz uneigennützig ist die Geste nicht.

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Putin besucht Fallschirmjäger in Ulyanowsk (Foto: rtr)
Putin besucht Fallschirmjäger in UlyanovskBild: Reuters

Es ist schon ein historischer Schritt. Das westliche Verteidigungsbündnis wird in Uljanowsk an der Wolga, etwa 800 Kilometer südöstlich von Moskau entfernt, ein Logistikzentrum aufbauen. Hierfür gab Präsident Wladimir Putin nun grünes Licht. Der Kremlchef versicherte bei einem Besuch in Uljanowsk vor Fallschirmjägern und Veteranen (siehe Artikelbild), Russland sei an Stabilität in Afghanistan interessiert und unterstütze die NATO bei ihrem Einsatz.

Wirtschaftsinteressen

Putin wies zugleich darauf hin, es werde keine NATO-Basis entstehen. Gleichwohl dürfe man nationale Interessen nicht vernachlässigen. Russische Firmen erhoffen sich von dem Umschlagplatz Millioneneinnahmen durch Logistikhilfen.

Bislang erlaubte Moskau dem westlichen Militärbündnis nur Eisenbahntransporte und Überflüge über das russische Territorium.

NATO soll länger bleiben

Der Präsident rief die Allianz außerdem zu einem längeren Einsatz am Hindukusch auf. "Sie haben sich verpflichtet und sollten den Weg bis zum Ende gehen", meinte er. Es sei schade, dass alle beteiligten Nationen nur darüber nachdenken würden, wie sie aus Afghanistan wieder herauskämen. Die NATO übergibt seit Monaten schrittweise die Sicherheitsverantwortung an die Afghanen und will ihren Kampfeinsatz spätestens Ende 2014 abschließen. Russland engagiert sich militärisch nicht in Afghanistan.

se/ wl (dpa, rtr)