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Natalie Geisenberger: Gold mit Ansage

13. Februar 2018

Wie schon bei den Olympischen Spielen in Sotschi wird Rodlerin Natalie Geisenberger auch in Pyeongchang Einzel-Olympiasiegerin. Der Triumph der 30-Jährigen kommt nicht überraschend. Geisenberger ist eine Klasse für sich.

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Pyeongchang 2018 Olympische Winterspiele Rodeln
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Natalie Geisenberger riss im Zielraum der Eisbahn von Pyeongchang die Arme hoch. Überlegen sicherte sich die 30-Jährige ihren zweiten Einzel-Olympiasieg nach ihrem Triumph vor vier Jahren in Sotschi. Schon im ersten Lauf hatte Geisenberger mit der Bestzeit die Basis für den späteren Erfolg gelegt und anschließend kontinuierlich ihren Vorsprung ausgebaut. Am Ende betrug er 0,36 Sekunden vor Silbermedaillengewinnerin Dajana Eitberger, ebenfalls aus Deutschland. "Jetzt habe ich noch eine Goldmedaille, das ist einfach nur geil", freute sich Geisenberger nach dem Rennen. "Ich habe vier Jahre lang davon geträumt."

Sechsmal Gesamtweltcupsiegerin

Der neuerliche Olympiasieg kommt alles andere als überraschend. Vor den Spielen in Pyeongchang hatte sich Geisenberger bereits zum sechsten Mal in Serie den Gesamtweltcup gesichert. Damit hält sie den Rekord, ebenso wie bei der Zahl der Weltcup-Einzelsiege bei den Frauen (43). "Sie ist in der Form ihres Lebens", stellte Nationaltrainer Norbert Loch schon im Januar fest. Diese Form hat sie bis zu den Spielen konserviert.

Natalie Geisenberger in der Eisbahn von Pyeongchang. Foto: dpa-pa
Konzentriert, technisch perfekt - Natalie Geisenberger dominiert ihre SportartBild: picture-alliance/dpa/T. Hase

Tipps von Georg Hackl

Trainiert und gemanagt wird Geisenberger von ihrem Vater Helmut. Er sorgte einst auch dafür, dass sich seine Tochter gegen das alpine Skifahren und für das Rodeln entschied. Mit 14 Jahren zog sie aus ihrer Heimatstadt Miesbach nach Berchtesgaden. Dort besuchte sie ein Sportgymnasium und hatte damit die Eisbahn am Königssee quasi vor der Tür. 2004 wurde Geisenberger als noch 15-Jährige Juniorenweltmeisterin. Ende 2007 gab sie in Lake Placid in den USA ihr Weltcupdebüt und fuhr gleich auf den zweiten Platz. "Was Ehrgeiz und Willen angeht, steht sie an der absoluten Spitze", sagte ihre damalige Trainerin Astrid Müller. Tipps holte sich Geisenberger auch vom dreimaligen Olympiasieger Georg Hackl. 2010 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Vancouver Bronze.

Sieben WM-Titel

Den endgültigen Durchbruch schaffte die 1,83 Meter große Rodlerin, die ihr Geld als Polizistin verdient, im Winter 2012/2013. Damals gewann sie erstmals den Gesamtweltcup und holte sich dazu noch in Whistler in Kanada ihren ersten Einzel-WM-Titel. Inzwischen hat Geisenberger bei Weltmeisterschaften sieben Goldmedaillen gesammelt, drei im Einzel, vier mit dem Team. Seit Jahren ist sie die dominierende Rodlerin auf der Welt - was der Olympiasieg von Pyeongchang erneut unterstreicht. Ans Karriereende denkt Geisenberger noch nicht. "Solange ich Spaß daran habe, werde ich weitermachen", sagte sie nach ihrem Goldcoup.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter