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NASA-Ballon erforscht Partikel aus dem Weltall

26. April 2017

Beim achten Versuch hat es endlich geklappt: Ein Forschungs-Ballon der US-Weltraumbehörde NASA startete in Neuseeland zu seiner Mission an der Grenze zum Weltall. Es werden 100 spannende Tage.

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NASA startet Super Ballon am Wanaka Airport in Neuseeland
Bild: Reuters/NASA Handout

Der Start im neuseeländischen Wanaka hatte wegen schlechten Wetters, Starkregens und Wirbelstürmen mehrfach verschoben werden müssen. Am Dienstagabend (Ortszeit) hob der 532.000 Kubikmeter große Super Pressure Balloon (SPB) dann endlich von seinem Startplatz auf dem Flughafen der Kleinstadt auf der Südinsel Neuseelands ab.

Die Aufgabe für den riesigen Ballon lautet: "Entdecke hochenergetische kosmische Partikel, die von außerhalb unserer Galaxie stammen, wenn sie in die Atmosphäre eindringen!" Um dieses Ziel zu erreichen, hat die NASA ein mehr als zweieinhalb Tonnen schweres "International Extreme Universe Space Observatory" (EUSO) an Bord geschafft, das nun auf die Reise gegangen ist.

Blick in die Vergangenheit

"EUSO-SPB sucht jetzt nach den energiereichsten Partikeln, die jemals beobachtet wurden", sagte Projektleiterin Angela V. Olinto, Professorin an der Universität von Chicago. "Die Herkunft dieser Partikel ist ein großes Rätsel: Stammen sie aus riesigen Schwarzen Löchern oder von schnell drehenden Pulsaren oder aus einer ganz anderen Quelle? Das wollen wir mit unserer Pionier-Mission aufklären."

Die Partikel reagieren nach ihrem Eintritt in die Erdatmosphäre mit Stickstoff-Molekülen in der Luft und erzeugen ein ultraviolettes fluoreszierendes Licht. EUSO-SPB wird aus rund 33,5 Kilometern Höhe auf diese Reaktionen herabblicken und sie dokumentieren.

Wenn alles nach Plan läuft, wird der Ballon auf seiner Mission in den kommenden mindestens 100 Tagen die Erde zwei- bis dreimal umrunden. Dabei wird er von der Erde aus zu sehen sein - allerdings nur für die Bewohner der mittleren Breiten auf der Südhalbkugel, zum Beispiel in Argentinien und Südafrika. Und auch die werden wohl nur bei Sonnenauf- und -untergang eine Chance bekommen. Alle anderen können den Flug online verfolgen.

Günstige Testmöglichkeit

Für die NASA stellen solche Ballons mit hoher Zuladung relativ günstige Testmöglichkeiten für neue Technologien und wissenschaftliche Instrumente dar. Bewährten sie sich im Ballon, würden sie später auf kostspieligeren und riskanteren Nachfolgemissionen in Raketen und Raumsonden eingesetzt, sagte Debbie Fairbrother, Leiterin des NASA-Ballon-Programms.

Wegen der guten Bedingungen plant die NASA Fairbrother zufolge einen Ausbau des Startplatzes im neuseeländischen Wanaka. Insgesamt hat das Ballon-Team der NASA in den vergangenen 35 Jahren mehr als 1700 wissenschaftliche Ballons in die Luft gelassen.

mak/se (rtr, NASA)