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Nach Festnahmen in Burundi: Opposition wirft Regierung Willkür und Unterdrückung vor

2. August 2006

Oppositionsvertreter äußern sich in DW-RADIO

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Wurde vor einem Jahr in Burundi zum Präsidenten gewählt: Pierre NkurunzizaBild: AP
„Diese Maßnahmen gefährden die Demokratie in Burundi. Man kann nicht einfach Leute verhaften, ohne dafür genaue Gründe anzugeben.“ Das sagte der Sprecher einer Splittergruppe der oppositionellen FNL (Nationale Befreiungskräfte), Charles Kabagambe, im Kisuaheli-Programm von DW-RADIO. Der Anführer dieser FNL-Fraktion wurde ebenso wie vier weitere ranghohe Politiker verschiedener Oppositionsparteien Burundis gestern (1. August) wegen Verdachts der Beteiligung an einem Putschversuch festgenommen.

Unter den Inhaftierten ist auch der ehemalige Vizepräsident Alphonse-Marie Kadege aus der größten Partei der Tutsi, UPRONA, die an der jetzigen Regierung der führenden Hutu-Partei CNDD-FDD beteiligt ist. Der Vorsitzende der UPRONA, Alois Ruguka, gab in der Deutschen Welle an, es habe keine genauen Angaben zu der Festnahme gegeben. Auch die Oppositionspartei FRODEBU (Front für Demokratie in Burundi) wurde von den Vorgängen überrascht. „Das ist ein Komplott, die Opposition von Burundi lahm zu legen“, sagte die Generalsekretärin der Partei, Euphrasie Bigirimana, im deutschen Auslandsrundfunk.

Die Regierung von Pierre Nkurunziza von der ehemaligen Hutu-Rebellen-bewegung CNDD-FDD hatte bereits im Frühjahr von einem geplanten Putschversuch gesprochen. Nkurunziza wurde vor einem Jahr zum Präsidenten gewählt, nachdem sich die Konfliktparteien eines seit 1993 andauernden Bürgerkriegs mit mehr als 300.000 Opfern auf einen Demokratisierungsprozess geeinigt hatten.
2. August 2006
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