Nach dem schweren Beben in Italien
Hunderte Tote und Verletzte - das sind die Folgen des schweren Erdbebens in Mittelitalien. Rettungskräfte und Hilfsorganisationen versuchen, den Überlebenden in den Trümmern zu helfen.
Kirchturm über Trümmern
Am 24. August um kurz nach 03:30 Uhr erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 6,2 Mittelitalien. Der Erdstoß war in den Regionen Latium, Umbrien und Marken zu spüren und überraschte die Menschen im Schlaf. Vor allem in dem malerischen 2600-Einwohner-Dorf Amatrice ist die Verwüstung groß. Viele Gebäude brachen ein, der Kirchturm hielt stand.
Schutt und Tränen
Unter den Opfern sind viele Einwohner, aber auch Touristen, wie etwa eine Gruppe Kinder, die in Amatrice ihre Sommerferien verbrachten. Der Erdstoß war sogar im 150 Kilometer entfernten Rom zu spüren. Papst Franziskus zeigte sich tief betroffen: "Zu wissen, dass unter den Opfern Kinder sind, hat mich sehr berührt."
Das ehemals schönste Dorf Italiens
Amatrice mit seinem mittelalterlichen Zentrum wurde im vergangenen Jahr zum schönsten Dorf Italiens gekürt. Doch gerade die alten Gemäuer zerfallen bei einem Erdbeben zu besonders kleinen Gesteinsbrocken. Weil es weniger Hohlräume gibt, könnten Verschüttete leichter ersticken, sagte Ulf Langemeier vom Technischen Hilfswerk (THW) der Deutschen Presse Agentur (DPA).
Solidarität aus dem Ausland
Zahlreiche Helfer packen mit an und versuchen, das Leid der Menschen zu lindern. Solidarität und Spenden kommen auch aus dem Ausland. US-Präsident Obama bot Hilfe bei Rettungs- und Wiederaufbaumaßnahmen an. In einem Telegramm an Italiens Regierungschef Renzi schrieb Kanzlerin Merkel: "Die Bilder der Verwüstungen sind schockierend."
Die Zahl der Opfer steigt weiter
Noch immer suchen Hilfskräfte in den Trümmern nach Überlebenden. So wie hier kurz nach dem Hauptbeben in Pescara del Tronto, einer der vom Beben am stärksten betroffenen Städte. Bei der Bergung setzt das THW auch einen Bauingenieur ein. Er zeigt, wo die Helfer eindringen können, ohne dass die Trümmer weiter nachrutschen.
Überlebende? Die Hoffnung schwindet
Um Verschüttete zu finden, setzen Hilfswerke neben Rettungshunden auch auf Seismographen, die Kratz-und Klopfgeräusche orten können. Doch die Zeit läuft: Nach vier Tagen ohne Hilfe, ohne Wasser, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Verschüttete überleben, sagt das THW. Doch bei früheren Beben gab es auch schon kleine Wunder...