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Münchner gegen dritte Startbahn

17. Juni 2012

Beim Bürgerentscheid über den Ausbau des Münchner Flughafens siegen die Baugegner. Der bayrische Verkehrsminister hält aber an der dritten Startbahn fest.

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Ein Airbus A 320 der Lufthansa startet auf der südlichen Start- und Landebahn des Flughafens München (Archiv:dpa)
Flughafen München Startbahn Drei dritte Startbahn GenehmigungBild: picture-alliance/dpa

Die Münchner haben den geplanten Bau der dritten Startbahn am Flughafen abgelehnt. Beim Bürgerentscheid sprachen sich laut vorläufigem Endergebnis 53,2 Prozent der Teilnehmer gegen den Vorschlag des Stadtrats aus, den Flughafen zu erweitern. Die Frage der Projektgegner, ob der Status quo mit zwei Startbahnen erhalten bleiben soll, beantworteten 55,4 Prozent mit Ja. Die Beteiligung lag bei 32,8 Prozent.

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), dessen Partei das Vorhaben unterstützt hatte, gratulierte den Gegnern bereits zu ihrem Sieg. Das Aus für die dritte Startbahn ist eine herbe Schlappe für das Bündnis der Befürworter aus CSU, FDP, SPD und der bayerischen Wirtschaft. Gegen die Bahn hatten sich vor allem Grüne und Freie Wähler stark gemacht.

Die Stadt muss gegen die Startbahn stimmen

Abstimmen durften die Münchner, obwohl sie kaum vom Fluglärm betroffen sind und der Airport gar nicht in der Stadt liegt. Grund: Die Landeshauptstadt kann als Mitgesellschafter des Flughafens in der Gesellschafterversammlung für oder gegen den Bau der dritten Startbahn votieren - und muss nun wohl dagegen stimmen. Ude kündigte an, das eindeutige Ergebnis "ohne Wenn und Aber zu akzeptieren". Zugleich warnte Ude davor, den Willen der Bürgerschaft mit "Tricksereien" zu hintergehen.

Doch die bayrische Landesregierung tut sich offenbar schwer mit dem Ergebnis. Verkehrsminister Martin Zeil (FDO) sagte, die dritte Startbahn sei weiter notwendig. Die Staatsregierung halte "daher am Bau der dritten Bahn ohne Wenn und Aber fest". Die Gesellschafter des Flughafens sollten aber erst entscheiden, wenn über die zahlreichen Klagen gegen den Ausbau entschieden sei.

pg/kle/det (dpa, dapd)