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Munition im Handelsstreit

8. Juni 2018

Mitten im Handelsstreit mit den USA zeigen neue Zahlen aus Peking: Der chinesische Überschuss im Handel mit Amerika ist weiter gewachsen. Der US-Präsident kritisiert das Handelsdefizit der USA mit China seit langem.

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Hong Kong Kowloon - Amerikanische Produkte in Hong Kong
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/M. Candela

Im Mai überstiegen Chinas Exporte in die USA die US-Einfuhren nach China um 24,6 Milliarden US-Dollar oder 20,8 Milliarden Euro. Wie aus am Freitag veröffentlichten Zahlen der Pekinger Zollverwaltung hervorging war der Überschuss damit 2,4 Milliarden Dollar größer als im Vormonat und stieg auch im Vergleich zum Mai des Vorjahres an.

Damit ist das Ungleichgewicht im Handel seit Jahresbeginn weiter gewachsen: Das US-Handelsdefizit mit China stieg zwischen Januar und Mai auf 105 Milliarden Dollar, rund gut ein Zehntel mehr als in den ersten fünf Monaten des Vorjahres.

Im Verhältnis zum Rest der Welt sieht die chinesische Handelsbilanz dagegen im Mai ganz anders aus: Insgesamt ist der Außenhandelsüberschuss Chinas gesunken. Nach den jüngsten Angaben lag er noch bei 24,92 Milliarden Dollar. Im April waren es mehr als 28 Milliarden Dollar gewesen. Die gesamten Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,6 Prozent, die Importe machten einen Sprung um 26 Prozent.

"Keine Angst vor Handelskrieg"

Die USA und China verhandeln derzeit über ein neues Handelsabkommen. US-Präsident Trump will erreichen, dass China seinen Exportüberschuss in die USA verringert. Allein im vergangenen Jahr exportierte die Volksrepublik für 375 Milliarden Dollar (das sind 303,3 Milliarden Euro) mehr Waren in die USA, als es von dort einführte.

Trotz einer vorherigen Annäherung in Verhandlungen mit Peking kündigte Trump an, am 15. Juni eine Liste mit Waren aus China im Umfang von 50 Milliarden Dollar vorlegen zu wollen, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. China warnte, dass ein etwaiges Handelsabkommen "nicht in Kraft tritt ", wenn Washington die angedrohten Zölle auf chinesische Importe erlasse. Man habe "keine Angst davor, einen Handelskrieg zu führen". Der drohende Handelskonflikt ist auch Thema beim Freitag beginnenden  G7-Gipfel in Kanada.

ar/hb (rtr, dpa, afp)