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Munich Re: Rote Zahlen wegen Wirbelstürmen

26. Oktober 2017

Die Schäden durch Hurrikans und Erdbeben sind in diesem Jahr außergewöhnlich hoch. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re macht deshalb Verlust und warnt vor ausbleibenden Gewinnen.

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Texas Hurrikan Harvey
Bild: Reuters/R. Wilking

Die Serie verheerender Hurrikans in den USA und der Karibik hat dem Rückversicherer Munich Re heftig zugesetzt. Im dritten Quartal werde man einen Verlust von 1,4 Milliarden Euro schreiben, erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

Finanzvorstand Jörg Schneider betonte, dass die Münchner Rück weiter genügend Geld in der Kasse habe: "Unsere Kapitalbasis bleibt sehr stark", sagte er. "Wir bieten unseren Kunden weiterhin die volle Rückversicherungskapazität."

Während normale Versicherungen Endkunden gegen Schäden absichern, übernehmen Rückversicherer einen Teil dieser Risiken von den Versicherungen. Sie sind daher Versicherungen für Versicherungen.

Erneute Gewinnwarnung

Die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" hatten im August und September zu schweren Verwüstungen in der Karibik und in den USA geführt. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben. In Mexiko hatte im September zudem zweimal die Erde gebebt.

Für die Munich Re bedeuten diese Schäden insgesamt eine Belastung von voraussichtlich 3,2 Milliarden Euro, allein die Wirbelstürme sind für 2,7 Milliarden verantwortlich. In diesem Jahr erwartet der Dax-Konzern deshalb auch nur einen "kleinen Gewinn", ohne eine Zahl zu nennen. Ursprünglich angepeilt waren 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro.

Voraussetzung wäre allerdings, dass das vierte Quartal "erwartungsgemäß" verläuft - also ohne weitere böse Überraschungen. Die Munich Re hatte bereits Mitte September nach den ersten beiden Hurrikans eine Gewinnwarnung veröffentlicht, anschließend fegte der dritte schwere Wirbelsturm durch die Karibik.

Harte Zeiten

Nach Schätzungen des Unternehmens könnte 2017 nach 2011 und 2005 das dritte Jahr werden, in dem die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschreiten.

Abgesehen davon leidet die Münchner Rück seit Jahren unter Gewinnrückgängen, hauptsächlich verursacht durch den Preiskampf im Rückversicherungsgeschäft und die Null-Zins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB).

Auch andere große Rückversicherer sind hart getroffen: Die Swiss Re und die Hannover Rück haben ihre Gewinnprognosen ebenfalls heruntergesetzt.

bea/hb (dpa, afp)