1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mountainbike & BMX

Tobias Oelmaier

Radfahren hat man lange Zeit nur mit weitgehend glatten Straßen und schmalen Reifen in Verbindung gebracht. Doch längst geht es auch auf dicken Reifen übe Stock und Stein.

https://p.dw.com/p/EOJo
Piktogramm für den Radsport bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking, China. Foto: +++(c) Picture-Alliance / ASA+++
Bild: picture-alliance/ dpa

Mitte der 70er Jahre begann eine neue Ära im Radsport - Mountain Biking. Spielte sich das Radeln bis dahin vor allem auf der Straße und auf der Radrennbahn statt, eroberten die robusten Mountainbikes von Marin County in Kalifornien aus die Wald- und Feldwege der Welt und seit 1996 auch die olympischen Spiele.

Jedoch schaffte es nur der „Cross-Country“-Wettbewerb zu olympischen Ehren, das vielleicht noch spektakulärere Downhill, also der Abfahrtslauf von einem Berg, das „Hill-Climb“, also das Bergauffahren oder der Bikercross wurden nicht berücksichtigt.


Rennen ohne Kilometerangabe

Der Slowake Janka Stevkova bei der EM 2001 in Sankt Wendel, Deutschland. (AP Photo/Axel Seidemann)
Über Stock und Stein...Bild: AP

Die Streckenlänge beim Cross-Country ist nicht geregelt. Anders als in den anderen Radsportdisziplinen wie dem Straßenradsport oder dem Bahnradsport orientiert sich die Renndauer an der Zeit. Zwischen 1:45 und 2:00 Stunden dauert der Wettkampf. Das hat man, erklärt Weltmeisterin Sabine Spitz so festgelegt, weil beim Mountainbike-Sport die Faktoren Bodenbeschaffenheit, technische Anforderungen der Strecken die Geschwindigkeit stark beeinflussen können. „Extrem gesagt: wenn ich eine Strecke habe, die tags zuvor durch Dauerregen aufgeweicht wurde, so kann die dann um bis zu 5 km/h langsamer sein als unter trockenen Bedingungen.“

Mountainbikerennen beginnen mit einem Massenstart, dann geht es im wahrsten Sinne über Stock und Stein durch hügelige Waldpassagen. Im Gegensatz zum Straßenrennen spielen Windschatten und Taktik eine untergeordnete Rolle.


Kraft und Technik

Bergauf ist es vor allem die Kraftausdauer, die gefragt ist, bergab Mut und Technik, Denn was nützt es, so Sabine Spitz, „wenn ich den Berg hoch fegen kann, aber dann den Berg so dermaßen schlecht wieder hinunter komme, dass ich meinen ganzen Vorsprung wieder verliere, weil ich so ein schlechter Techniker bin.“

Dabei kommen ähnliche Räder zum Einsatz, wie sie Hobbysportler im gut sortierten Radgeschäft kaufen können. Das Gewicht der bis zu 10.000 Euro teuren Maschinen: unvorstellbar niedrige 8 Kilogramm.


Olympische Premiere für die BMXer

BMX-Fahrer in Aktion
Tempo und Geschicklichkeit...Bild: AP

Noch etwas leichter sind die Räder, die im BMX-Sport zum Einsatz kommen. BMX- die Abkürzung für Bicycle-Moto-Cross – erlebt in Peking seine olympische Premiere. BMX betreiben in Deutschland nur rund 1000 Menschen. Es gibt zwei verschiedene Disziplinen: Freestyle - auf der Straße und auf Rampen. Und es gibt die Olympische Disziplin. 350 Meter, 30 bis 40 Sekunden Renndauer, acht Fahrer, die von einer Startrampe nebeneinander ins Rennen gehen. Der Parcours ist mit Sprüngen, Wellen und Kurven gespickt. Wer am Ende vorne ist, hat das Rennen gewonnen. Die ersten Vier kommen jeweils weiter, bis am Ende ein Finale zu Stande kommt, in dem dann der Olympiasieger ermittelt wird.


Sprintvermögen ist entscheidend

Der wird voraussichtlich aus den USA kommen, aus dem Mutterland der Sportart, in Europa sind die Niederländer führend. Laut Dr. Achim Schmidt, Radsportexperte an der Deutschen Sporthochschule in Köln sind BMXer Sprinter. „Da muss jemand Vollgas fahren können. Und, was dazu kommt, er muss technisch sehr, sehr versiert sein, er muss springen können, er muss die Kurven fahren können, er muss sich durchsetzen können gegen seine Gegner. Also es ist wirklich eine spannende Disziplin.“

Dennoch – der Markt ist relativ klein, BMX ist nicht sehr verbreitet in der Welt. Daher ist es fraglich, wie lange sich der Sport im olympischen Programm halten kann.