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Motiv des Blutbads in Kalifornien noch unklar

4. Dezember 2015

Die Behörden von San Bernardino haben jetzt die Namen der 14 Todesopfer bekannt gegeben. Ein Imam wies Berichte über einen religiösen Hintergrund der Tat des Ehepaars zurück.

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Trauernde mit Schild (Foto: rtr)
Bild: Reuters

"Wir haben keine Anzeichen einer Radikalisierung gesehen", erklärte Mahmood Nadvi von der Al-Uloom-Al-Islamiyah-Gemeinde zum mutmaßlichen Schützen Syed Farook, einen US-Bürger mit muslimischen Wurzeln. Dieser sei 2013 nach Mekka gepilgert und habe die Moschee regelmäßig besucht. Ein anderes Gemeindemitglied beschrieb den mutmaßlichen Schützen als "ruhig, schüchtern und reserviert". Er könne sich nicht vorstellen, dass er die Tat aus religiösen Motiven begangen habe.

Der Nachrichtensender CNN hatte unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, Farook habe telefonisch und über soziale Onlinenetzwerke mit Terrorverdächtigen in Kontakt gestanden. Offenbar sei er "radikalisiert" gewesen, es könnten aber auch andere Motive wie Ärger im Job zu der Tat beigetragen haben.

Der 28-jährige städtische Angestellte hatte am Mittwoch gemeinsam mit seiner 27-jährigen pakistanischen Ehefrau Tashfeen Malik die Weihnachtsfeier seines Arbeitgebers in San Bernardino im US-Bundesstaat Kaliformien gestürmt, 14 Menschen erschossen und 21 verletzt. Das Paar wurde später nach einer wilden Verfolgungsjagd und heftigen Schusswechseln mit der Polizei getötet.

Trauernde mit Kerzen nach der Schießerei (Foto: rtr)
Anwohner trauern um die OpferBild: Reuters

FBI: "Geplante Mission"

Von einer gezielt "geplanten Mission" sprach FBI-Ermittler David Bowdich. Mehr als ein Dutzend Rohrbomben und über 7000 Schuss Munition für Sturmgewehre, langläufige Waffen und Pistolen hätten Beamte an den Körpern, im Fahrzeug und in der Wohnung der Täter gefunden. Dort und in der Garage hätten die beiden hunderte Werkzeuge gehortet, um Sprengkörper zu bauen.

Polizeichef Jarrod Burguan hält dagegen auch einen Streit bei der Weihnachtsfeier als Motiv für möglich. "Es gibt Berichte über einen Streit", sagte er. Farook soll wütend die Feier verlassen haben und bewaffnet mit seiner Frau zurückgekehrt sein. Beide trugen dunkle Militärkleidung und Skimasken.

Sie hinterlassen eine sechs Monate alte Tochter. Diese hatten sie kurz vor der Tat laut "Washington Post" bei Farooks Mutter abgegeben und einen Arzttermin vorgeschoben.

se/mak (ape, rtre, afp, dpa)