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Moskau meldet Schlag gegen Rebellen

21. Oktober 2012

Russische Spezialeinheiten haben bei einem Großeinsatz im Nordkaukasus 49 Aufständische getötet. Präsident Putin hatte im Vorfeld der Olympischen Winterspiele in Sotschi einen härteren Kurs gegen Extremisten angekündigt.

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Russische Anti-Terroreinheit bei einem Einsatz (Archivbild: dpa)
Russische Anti-TerroreinheitBild: Igor Zarembo/RIA Novosti/picture alliance

Gleich in mehreren Kaukasus-Republiken schlugen die Spezialkräfte des Inlandsgeheimdienstes FSB und des Innenministeriums zu, unter anderem in den muslimisch geprägten Teilrepubliken Dagestan und Kabardino-Balkarien. Wie lange die Aktion dauerte, wurde nicht bekannt.

Unter den 49 Getöteten seien auch Führungsleute der Rebellen, die einen Staat nach islamischem Vorbild errichten wollten, berichtete das Nationale Anti-Terror-Komitee in Moskau. Zudem seien 30 Männer festgenommen worden, weitere 20 hätten sich den Behörden gestellt.

Extremisten sollen für Anschläge verantwortlich sein

Die russischen Spezialeinheiten hätten allein in einem Wohnhaus in der Stadt Naltschik in Kabardino-Balkarien mindestens vier führende Terroristen getötet, hieß es. Sie sollen für mehrere Morde an Richtern und Polizisten verantwortlich sein. Bei einem Einsatz in Dagestan seien fünf Extremisten erschossen worden, die ebenfalls zahlreiche Anschläge begangen haben sollen.

Insgesamt wurden nach amtlichen Angaben Dutzende Terrorlager zerstört. Die Behörden beschlagnahmten mehr als 100 Waffen, Hunderte Minen, Granaten und Sprengsätze sowie 19.000 Schuss Munition.

Putin will vor Olympia durchgreifen

In den russischen Kaukasus-Republiken Dagestan, Inguschetien und Tschetschenien verüben Islamisten seit Jahren immer wieder Anschläge. Sie kämpfen für die Unabhängigkeit von Russland und einen streng islamischen Gottesstaat. In Tschetschenien führte Moskau seit 1994 zwei Kriege gegen die dortigen Rebellen.

Die Befriedung des Nordkaukasus gilt im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi als eine der größten Herausforderungen für Kremlchef Wladimir Putin. Die Region liegt in der Nähe von Sotschi am Schwarzen Meer, und die Aufständischen haben für die Spiele mit weiteren Anschlägen gedroht.

Putin setzte die Niederschlagung der Rebellen daraufhin weit oben auf seine Agenda. Am Freitag traf sich Staatschef Putin mit seinen wichtigsten Sicherheitsberatern für den Nordkaukasus. Bei dem Gespräch habe er den Verantwortlichen vorgeworfen, nicht genug zu tun, um die volle Kontrolle über die Region zu erlangen, hieß es.

kis/qu (dpa, rtr, afp, dapd)