1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mosambik nach den Hungerrevolten

24. November 2010

In Mosambik ist die Lage nach den Hungerrevolten weiter angespannt +++ Entwicklungsorganisationen fordern EU auf, Afrika in der Handelspolitik entgegenzukommen +++ Kenia debattiert die Papstäußerungen zu Kondomen

https://p.dw.com/p/QGqm
Brotspende für Arme in MosambikBild: DW

Autos brannten, Steine flogen, Läden wurden geplündert – die Bilder der Proteste in Mosambik in den ersten Septembertagen gingen um die Welt. Die Polizei griff hart durch, setzte scharfe Munition ein – 13 Menschen wurden getötet, über 400 verletzt. Anlass für die Proteste waren gestiegene Preise für Lebensmittel, Strom und Wasser. Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Erhöhung des Brotpreises um gut 20 Prozent brachte die Bevölkerung an die Grenze der Belastbarkeit. Die UN sprachen von einem Weckruf für alle Regierungen weltweit, warnten vor Nahrungsmittelengpässen und erinnerten an die Hungerrevolten 2008. Im Angesicht der aktuellen Ausschreitungen in Mosambik machte die Regierung, die den Brotpreis festgelegt hatte, ihre Entscheidung wieder rückgängig. Die Lage beruhigte sich daraufhin, aber die grundlegenden Probleme bleiben.

Afrikapolitik der EU in der Kritik

Mehrere deutsche Entwicklungsorganisationen haben die Europäische Union am Montag (22.11.) in Berlin aufgefordert, ihre Handelspolitik mit Afrika auf eine neue Basis zu stellen. Der Appell erfolgte anlässlich des EU-Afrika-Gipfels, der am 29. Und 30. November in Tripolis stattfinden wird. Oxfam Deutschland, der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) und das katholische Hilfswerk Misereor warnten die EU davor, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit sämtlichen Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifikraumes (AKP) scheitern zu lassen. Bislang wurden lediglich Vereinbarungen mit einigen AKP-Staaten geschlossen, so genannte "Economic Partnership Agreements" (EPA).

Kenia, der Papst und die Kondome

Am Mittwoch ist in Rom ein Buch erschienen, das - schon bevor es auf den Markt kam - einen wahren Medienhype ausgelöst hat. Das Buch heißt "Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit". Und darin äußert sich Papst Benedikt XVI. zu ziemlich heiklen Fragen, unter anderem zum Thema Kondome. Dazu sagt das Kirchenoberhaupt: In bestimmten Fällen könnten Kondome, die ja bislang für die Kirche generell tabu waren, hinnehmbar sein. Das halten manche für eine wahre Revolution, anderen ist das immer noch zu weltfremd. Manche finden, die Kirche mache Fortschritte, andere glauben, sie schlage - wenn sie Kondome erlaube - eine falsche Richtung ein. Wie sehen das die Menschen in Kenias Hauptstadt Nairobi?

Redaktion: Klaudia Pape