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Mordanklage nach Fährunglück

4. Juli 2015

Nach dem schweren Fährunglück auf den Philippinen ist gegen die Betreiber und die Besatzung des Schiffes Anklage wegen Mordes erhoben worden. Bei dem Unglück vor Ormoc starben nach neuesten Angaben 59 Menschen.

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Bergung nach dem Schiffsunglück auf den Philippinen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/A.-K. Motus

Es gebe insgesamt 19 Beschuldigte, teilte der örtliche Polizeichef mit. Die Holzfähre "M/B Kim Nirvana" war am Donnerstag kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Ormoc gesunken. Warum das Schiff kenterte, soll nun eine Untersuchung klären.

Wrack gehoben

Überlebende berichteten, dass die Fähre bei der Ausfahrt aus dem Hafen plötzlich gekentert sei. Alles sei so schnell gegangen, dass niemand mehr Schwimmwesten habe anlegen können. Die Anschuldigungen gegen Reederei und Besatzung wiegen schwer. "Sie waren nicht vorsichtig, das heißt, es lag eine Tötungsabsicht vor. Sie waren absichtlich unbesonnen", sagte Polizeichef Asher Dolina nun. Nach philippinischem Recht kann Mord mit bis zu 40 Jahren Gefängnis bestraft werden. Zeitgleich laufen Ermittlungen der Küstenwache.

Die havarierte Fähre wurde inzwischen gehoben. Dabei entdeckten die Bergungsmannschaften nach Angaben der Küstenwache weitere Opfer. Die Zahl der Toten stieg auf 59. Insgesamt waren nach bisherigen Erkenntnissen etwa 200 Menschen an Bord, möglicherweise liegt die Zahl aber auch höher. 140 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden gerettet.

Fähren sind eines der wichtigsten Transportmittel der Philippinen mit seinen tausenden Inseln. Sie sind jedoch oftmals in schlechtem Zustand, ihre Sicherheit wird nur selten kontrolliert. Immer wieder kommt es deshalb zu schweren Unglücken.

qu/pg (afp, APE, dpa)