Ausstellungstipps
11. September 2009In Spanien ist es gerade ziemlich heiß. Vor brutzelnder Sonne und Schwächeanfällen schützt unser erster Tipp: ein Abstecher in die Ausstellungssäle "Iglesia de las Francesas" im spanischen Valladolid, nur zwei Autostunden südlich von Madrid.
Wilde Stiere
Hier wird "Picasso: Sangre y Arena" präsentiert. Die Werke des Malers kommen aus dem Besitz des Museums in seinem Geburtshaus in Málaga. Sie zeigen die Begeisterung Picassos für den Stierkampf. In seiner Kindheit hatte ihn sein Vater oft mit in die Arena genommen und zahlreiche Werke des Malers sind von diesen Erlebnissen inspiriert. Dabei stehen nicht die Toreros im Mittelpunkt, sondern die Tiere selbst. Der Stier als mythisches Tier und Symbol für Potenz. Die Serie von Keramiken und Lithografien kann noch bis zum 18. Oktober bestaunt werden.
Auf geht’s!
Das Essl Museum im österreichischen Klosterneuburg bietet gerade geistige Abstecher nach Asien - unter dem Ausruf "Chalo!",was auf Hindi etwa soviel bedeutet wie "Auf geht’s!". Die Ausstellung "CHALO! INDIA. Eine neue Ära indischer Kunst" lädt Besucher noch bis zum 1. November ein, das gegenwärtige Indien kennenzulernen. Ein Land, das in den vergangenen Jahren von wirtschaftlichen Umbrüchen geprägt wurde. 27 moderne indische Künstler haben sich mit ihrer Zeit und dem aufstrebenden Land auseinandergesetzt. Präsentiert werden über 100 Werke, unter anderem von Bharti Kher und Subodh Gupta.
Zwei Deutsche in England
Der gebürtige Dresdner Gerhard Richter ist unter anderem bekannt für sein modernes - umstrittenes - Glasfenster im Kölner Dom. Und "Modern Times" heißt jetzt eine Einzelausstellung des deutschen Malers in Nordengland. Bis zum 15. November findet man Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, abgemalte Fotografien und eine Skulptur des in Köln lebenden Künstlers im Middlesbrough Institut of Modern Art. Die Schau wurde aus der nationalen zeitgenössischen Sammlung ARTIST ROOMS zusammengestellt. Die hat der britische Kunsthändler Anthony d’Offray den National Galleries of Scotland und der Tate übergeben und daraus gibt es in Großbritannien momentan eine Ausstellungsreihe. Auch Joseph Beuys (1921 - 86) ist Teil davon. Seine Schau mit dem Titel "Beuys Is Here" im südenglischen Bexhill on Sea kann man noch bis zum 27. September im "De La Warr" Pavillion besuchen.
Golem-Macher
Anlässlich des 400. Todestags des Rabbiners Judah Löw, widmet die Prager Burg dem jüdischen Philosophen eine eigene Ausstellung. Er gilt als Schöpfer der Fabelfigur Golem und beeinflusste mit seinen Ansichten zur jüdischen Mystik ("Kabbala") etwa den Habsburger Kaiser Rudolf II. Bis zum 8. November präsentiert die Schau seine wertvollen Handschriften. Neben einem Modell des jüdischen Ghettos in Prag zeigen Filmausschnitte, wie die Legende vom Golem weltweit künstlerisch verarbeitet wurde.
Hanna Karkuth/sc/dpa