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Mobilisierung gegen den Hunger in Ostafrika

25. Juli 2011

UN-Vertreter und Politiker haben bei einer Krisenkonferenz in Rom zu schneller Hilfe für die Hungernden in Ostafrika aufgerufen. Ein zweigleisiger "Aktionsplan" soll Soforthilfe und langfristige Maßnahmen garantieren.

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Menschen auf der Flucht vor der Hungerskatastrophe in Somalia (Foto: AP)
In Somalia herrscht schwere HungersnotBild: AP
Menschen in Mogadischu, Somalia (Foto: AP)
Die Menschen versuchen vor dem Hunger zu flüchtenBild: dapd

Dringende Hilfe für hunderttausende Hungernde am Horn von Afrika ist geboten und auch noch möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine Konferenz der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) mit Experten und Politikern, die am Montag (25.07.2011) in Rom tagte. Nach der schwersten Dürre seit 60 Jahren wütet eine furchtbare Hungersnot in Ostafrika. Zehntausende starben bereits, über eine halbe Million Kinder ist vom Hungertod bedroht. Auswege und vorbeugende Maßnahmen sehen die Konferenzteilnehmer in einen zweigleisigen "Aktionsplan", den sie beschlossen. Dabei geht es nicht nur um Soforthilfe, sondern vor allem auch um langfristige vorbeugende Maßnahmen, in die nationale Regierungen vor Ort mit eingebunden werden müssten.

Nahungsmittel und Investitionen

Die Soforthilfe umfasst unter anderem die Verteilung von Nahrungsmitteln und Trinkwasser in den betroffenen Gebieten. Kleinkinder, Schwangere und stillende Mütter, die als besonders verletzlich gelten, sollen nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) zudem vorbeugend kalorienreiche Zusatznahrung bekommen. Langfristig fordert die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), dass die internationale Gemeinschaft den Landwirtschaftsektor unterstützt und Investitionen in dessen Entwicklung intensiviert. Besonders unterstützt werden sollten hier etwa Hirten sowie Landwirte mit Viehzucht. Deren Bewegungsfreiheit müsse garantiert werden - landesintern und auch grenzübergreifend. Die Vertreibung von Menschen sei so weit wie möglich zu verhindern.

Geberkonferenz soll 1,6 Milliarden Dollar einsammeln

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Foto: picture alliance)
Entwicklungsminister Niebel: "Schlimme Lage"Bild: picture-alliance/Eventpress Mueller-Stauffenberg

Die Weltbank stellt 500 Millionen Dollar (knapp 348 Millionen Euro) für die Hungernden in Ostafrika bereit. Der Großteil solle in Langzeitprojekte investiert werden, rund zwölf Millionen Dollar seien für die Soforthilfe vorgesehen, erklärte Weltbankpräsident Robert Zoellick. Auch die Bundesregierung erhöhte ihre Hilfen von gut 15 Millionen auf über 30 Millionen Euro. "Die schlimme Lage für die Menschen am Horn von Afrika muss schnell gelindert werden, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten", erklärte Entwicklungsminister Dirk Niebel in Berlin.

Zudem hat die FAO für Mittwoch zu einer internationalen Geberkonferenz nach Nairobi eingeladen. Dort sollen bis zu 1,6 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) gesammelt werden, um den Hungernden zu helfen.

Nach Schätzungen der UN sind in Somalia, Kenia, Äthiopien, Dschibuti, Sudan und Uganda rund zwölf Millionen Menschen von Nahrungsmittelknappheit betroffen. In Regionen im Süden Somalias herrscht schwere Hungersnot.

Autorin: Pia Gram (dpa, dapd, afp, epd)
Redaktion: Reinhard Kleber