1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mit eiserner Hand gegen "Unruhestifter"

9. Juli 2009

Mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften versucht die chinesische Regierung, die Lage in der von Uiguren bewohnten Krisenregion Xinjiang zu stabilisieren. Offenbar mit Erfolg.

https://p.dw.com/p/Ik2x
Sicherheitskräfte (Foto: AP)
Entschlossen: Sicherheitskräfte in UrumqiBild: AP

Nach den schweren Unruhen der vergangenen Tage habe sich die Situation in der Provinz-Hauptstadt Urumqi weitgehend beruhigt, berichteten Korrespondenten. Stellenweise sei die Gewalt aber noch aufgeflammt.

Harte Strafen

Derweil kündigten die chinesischen Behörden an, die Anführer der jüngsten Unruhen hart zu bestrafen. Die Schlüsselfiguren der Ausschreitungen könnten sogar zum Tode verurteilt werden, sagte der Führer der Kommunistischen Partei in Urumqi, Li Zhi. Auch "Belehrungs- und Erziehungsmaßnahmen" seien als Strafen vorgesehen, ergänzte der Staatsminister für öffentliche Sicherheit, Meng Jianzhu. Insgesamt nahm die Polizei in Xinjiang nach eigenen Angaben bisher fast 1400 Menschen im Zusammenhang mit den Unruhen fest.

Sicherheitskräfte (Foto: AP)
Abschreckung: Großaufgebot an Sicherheitskräften in der Provinzhauptstadt UrumqiBild: AP

Hunderte Tote?

Bei blutigen Zusammenstößen zwischen muslimischen Uiguren und Han-Chinesen wurden seit Sonntag nach offizieller Darstellung mehr als 150 Menschen getötet und etwa 800 weitere verletzt. Exil-Uiguren gehen sogar davon aus, dass 600 bis 800 Menschen ums Leben kamen. Die Behörden sprechen inzwischen von den blutigsten Unruhen seit der Gründung der Volksrepublik 1949.

Die in den USA lebende Uiguren-Führerin Rebiya Kadeer warf der chinesischen Staatsführung vor, den Konflikt angeheizt zu haben. "Die chinesische Regierung ist bekannt dafür, nationalistische Tendenzen unter den Chinesen zu fördern", erklärte die Vorsitzende des "Uigurischen Weltkongresses".

"Betrübt und besorgt"

Auch der Dalai Lama zeigte sich "zutiefst betrübt und besorgt" über die Lage in Xinjiang. In einer Mitteilung forderte das Oberhaupt der Tibeter die chinesischen Behörden zur Zurückhaltung auf. Amnesty International appellierte an China, unabhängige Beobachter in der Unruheprovinz zuzulassen. (wa/gri/dpa/afp)