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Terrorismus

Tote bei Anschlag in Südost-Türkei

9. Oktober 2016

Bei einem Autobomben-Anschlag in der südosttürkischen Provinz Hakkari sind mindestens 19 Menschen getötet worden. Bisher hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Die Armee vermutet dahinter die PKK.

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Rauch steigt hinter einem Berg auf, wo der Autobomben-Anschlag stattfand (Foto: Picture Alliance)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Zehn der Toten seien Soldaten, acht Zivilisten, sagte Premierminister Binali Yildirim bei einer Pressekonferenz in Istanbul. Die türkische Armee lastete den Anschlag der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK an, die sich zunächst nicht dazu bekannte. Die Türkei hatte als Reaktion direkt mit einer Luftoffensive gegen die Rebellen begonnen. "Für die Stabilität in unserem Land werden wir weiterhin alles tun, was in unserer Macht steht, um unseren Staat vor den Kräften des Terrorismus zu schützen", sagte Yildirim.  

Der Provinzgouverneur Cuneyit Orhan Toprak teilte mit, 27 Menschen seien verletzt worden, darunter 11 Soldaten. Das mit Sprengstoff beladene Auto sei im Bezirk Semdinli vor einem Kontrollposten der Gendarmerie nahe der Grenze zu Iran und Irak gezündet worden. Toprak sagte, die Angreifer hätten zuerst auf die Soldaten am Checkpoint geschossen, um sie abzulenken. Dann hätten sie einen Mini-Van vorgefahren und explodieren lassen. Nach Angaben von Yildirim und Toprak hatten sich in dem Auto fünf Tonnen Sprengstoff befunden. 

Bildersperre für Berichterstattung

Der Oberste Rat für Fernsehen und Radio veröffentlichte auf seiner Webseite ein temporäres Verbot für Bilder vom Anschlagsort und den Opfern. Sie begründeten dies mit dem Schutz der öffentlichen Ordnung.

Die türkische Armee geht seit Sommer vergangenen Jahres in einer Offensive gegen die PKK im Südosten der Türkei vor. Ein mehr als zwei Jahre anhaltender Waffenstillstand war zuvor gescheitert. Die PKK oder deren Splittergruppe TAK verüben immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte in der Türkei.

Friedensgespräche unwahrscheinlich

Eine Rückkehr zu Friedensgesprächen mit der PKK schließt die türkische Regierung aus. Der Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus teilte am Sonntag via Twitter mit: "Die Türkei wird niemals vor Terrororganisationen kapitulieren." Die Verantwortlichen für diesen "abscheulichen" Anschlag würden zur Rechenschaft gezogen werden.

Erst vor zwei Tagen hatten sich zwei Menschen am Rand der Hauptstadt Ankara in die Luft gesprengt, die verdächtigt wurden, eine Autobombe vorzubereiten. Türkische Offizielle brachten auch sie in Verbindung zur PKK.

ust/cr (dpa, rtr, ap, afp)