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Millionenstrafe für Airbag-Hersteller Takata

4. November 2015

In mehr als 19 Millionen Autos in den USA sind defekte Takata-Airbags eingebaut. Die US-Verkehrsaufsicht zieht den Zulieferer wegen mangelnder Kooperation bei der Aufklärung des Skandals zur Rechenschaft.

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Ein Zünder eines Takata-Airbags wird in einem Lenkrad eingesetzt ( Foto: dpa)
Ein Zünder eines Takata-Airbags wird in einem Lenkrad eingesetztBild: picture-alliance/dpa/J. Wolf

Gegen den weltweit größten Airbag-Hersteller Takata ist in den USA die Rekordstrafe von bis zu 200 Millionen Dollar (183 Millionen Euro) verhängt worden. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA erklärte, Takata müsse auf jeden Fall 70 Millionen Dollar wegen des gefährlichen Konstruktionsfehlers bei Airbags zahlen. Zusätzliche 130 Millionen Dollar würden fällig, falls weitere Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften entdeckt würden oder das Unternehmen die Auflagen der NHTSA nicht erfüllen sollte.

Sieben Todesfälle, 100 Verletzte

Allein in den USA werden sieben Todesfälle und fast einhundert Verletzte mit den defekten Airbags in Verbindung gebracht. Die eingebauten Luftkissen lösten wegen eines Fehlers im Gasgenerator unvermittelt aus, heiße Metallteile oder Teile der Verkleidung wurden durch die betroffenen Fahrzeuge geschleudert.

Die zum amerikanischen Verkehrsministerium gehörende US-Behörde wirft dem japanischen Hersteller vor, seit 2009 unzureichend und fehlerhaft über den Defekt informiert zu haben. Verkehrsminister Anthony Foxx resümierte: "Über Jahre hat Takata mangelhafte Produkte gebaut und verkauft, sich geweigert, diese Defekte anzuerkennen, und es verfehlt, die NHTSA, Kunden und die Öffentlichkeit voll zu informieren." Die Verzögerungen und Verweigerung hätten eine große Anzahl von Verbrauchern gefährdet und zum bislang größten und komplexesten Rückruf der Geschichte geführt.

Beschleunigter Rückruf

Die NHTSA wies zwölf Autobauer in den USA an, ihre Rückrufaktionen zu beschleunigen. In Autos der höchsten Risikogruppe müssen die Airbags demnach bis März 2016 ausgetauscht werden. Bis spätestens 2019 müssen alle Fahrzeuge mit defekten Luftkissen in die Werkstatt gerufen worden sein. "Niemand verdient, dass in seinem Auto ein explodierender Airbag eingebaut ist", machte NHTSA-Chef Mark Rosekind deutlich.

se/gri (rtr, ape, afp, dpa)