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Neue Milliardenfusion in der Pharmabranche

17. November 2014

Monatelang jagten Hedgefonds-Investor Bill Ackman und der kanadische Parmakonzern Valeant den US-Rivalen Allergan - vergeblich. Jetzt hat der Botox-Hersteller in Actavis einen "weißen Ritter" gefunden.

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Allergan Actavis Botox (Foto: picture-alliance/AP/Damian Dovarganes)
Bild: picture-alliance/AP/Damian Dovarganes

Megadeal am Pharmamarkt: Der irisch-amerikanische Branchenriese Actavis schluckt den umworbenen US-Wettbewerber Allergan und beendet damit eine monatelange Übernahmeschlacht um den Botox-Hersteller. Actavis bietet 219 Dollar pro Aktie, die Unternehmen taxierten den Übernahmewert am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung auf 66 Milliarden Dollar (53 Mrd Euro). Durch die Fusion entsteht einer der zehn größten Pharmakonzerne weltweit.

Zusammen wollen die Firmen im nächsten Jahr einen Umsatz von 23 Milliarden Dollar machen. "Die Akquisition schafft den am schnellsten wachsenden und dynamischsten Konzern der weltweiten Gesundheitsbranche", sagte Actavis-Chef Brent Saunders. Er wird das gemeinsame Unternehmen führen. Nach Abschluss der Übernahme sollen zwei Allergan-Manager in den Vorstand wechseln.

Kraftakt für Actavis

Für Actavis ist der Zukauf ein Kraftakt, der Konzern ist vom Marktwert her selbst kaum größer als sein Übernahmeziel. Dennochwurden Actavis-Aktien in New York zum Wochenauftakt mit einem Plus von etwa drei Prozent gehandelt. Allergans Papiere stiegen um über sechs Prozent.

Der Botox-Macher Allergan wehrt durch den Zusammenschluss einen Angriff des kanadischen Wettbewerbers Valeant ab, der mit Unterstützung des New Yorker Hedgefonds-Managers Bill Ackman eine feindliche Übernahme voran trieb. Ackmans Firma Pershing Square hat eine fast zehnprozentige Beteiligung bei Allergan aufgebaut und bis zuletzt Druck für eine Hochzeit mit Valeant gemacht.

Hedgefons-Spekulant profitiert doch noch

Valeant kündigte kurz nach Bekanntgabe der Fusion von Actavis und Allergan den Rückzug an. "Valeant könnte Gebote von mehr als 219 Dollar pro Aktie nicht vor seinen Aktionären rechtfertigen", teilte Konzernchef Michael Pearson mit. Valeant war Ende Oktober mit einem Gebot von 200 Dollar je Anteilsschein abgeblitzt.

Hedgefonds-Spekulant Ackman wird als Großaktionär auch von der Actavis-Übernahme profitieren - der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von zehn Prozent auf den letzten Schlusskurs. Laut einem Bericht des Finanzdienstes Bloomberg soll es zwischen ihm und Valeant ein Abkommen geben, das dem Konzern 15 Prozent dieser Erträge zusichert - so würde die Firma immerhin einen Trostpreis erhalten.

ul/dk (dpa, rtr)