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Migranten reißen Grenzzaun ein

26. November 2015

Hunderte Migranten aus Afrika und Asien haben versucht, die griechisch-mazedonische Grenze zu durchbrechen. Sie warfen Steine auf Grenzpolizisten und rissen einen Stacheldrahtzaun teilweise ein.

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Grenze Griechenland Mazedonien Flüchtlinge Zusammenstöße (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/S. Nenov

Mit verzweifelter Gewalt gingen die rund 200 Migranten zu Werk. Am Grenzposten Idomeni durchbrachen sie die Stacheldrahtzäune und warfen Steine und Abfälle auf die mazedonische Polizei. Andere knieten nieder und riefen: "Wir wollen nach Deutschland". Eine Handvoll von ihnen schaffte es auf die mazedonische Seite. Sie wurden aber von der Polizei wieder auf die griechische Seite zurückgedrängt. Polizisten in Kampfmontur und einige mit Sturmgewehren riegelten den auf etwa 40 Meter eingerissenen Grenzzaun ab.

Ein Mann kniet vor Polizisten mit Schilden nieder (Foto: Reuters)
Flehentliche Bitte um DurchlassBild: Reuters/Y. Behrakis

"Wir können nicht länger warten, letzte Nacht haben wir im Regen geschlafen", sagte der 31-jährige Héritier Shabani, der aus der Demokratischen Republik Kongo stammt und, wie er mitteilte, vor etwa zehn Tagen auf der griechischen Insel Samos ankam.

Von den griechischen Behörden hätte es keine Auskünfte gegeben, sagte Shabani. "Wenn es Busse gäbe, würden wir nach Athen zurückkehren, aber es gibt keine, jedenfalls nicht genug."

Flüchtlinge an der griechisch-mazedonischen Grenze (Foto: Reuters)
Viele der Gestrandeten campieren seit Tagen im FreienBild: Reuters/S. Nenov

Seit rund einer Woche lassen die Balkanstaaten nur noch Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak durchreisen. Alle anderen werden von Mazedonien als Wirtschaftsmigranten angesehen. Ähnliche Regelungen bestehen in Serbien und Kroatien. Auf der griechischen Seite der Grenze in Idomeni hatte sich wegen der neuen Praxis der mazedonischen Behörden gewissermaßen ein Rückstau gebildet.

Die Gestrandeten campieren zum Großteil im Freien und sind den zunehmend winterlichen Wetterverhältnissen ausgesetzt. Hilfe erhalten sie in begrenztem Maße von Aktivisten, die das Menschenmögliche für sie tun. Es fehle an Lebensmitteln, warmer Kleidung, Decken und Schlafsäcken vor allem aber an Unterbringungsmöglichkeiten.

uh/qu (afp,rtr)