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Michelle Obama

5. November 2008

Der Lebenslauf Michelle Obamas klingt wie die Erfüllung des amerikanischen Traums. Aus einfachen Verhältnissen stammend, arbeitete sie sich in Topmanager-Positionen hoch, und ist nun die neue First Lady.

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Michelle Obama (Quelle: AP)
Michelle ObamaBild: AP

Michelle Obama wurde 1964 in einem armen afroamerikanischen Viertel im Süden Chicagso geboren. In ihrem Elternhaus herrschten sehr einfache Verhältnisse. Ihr Vater Fraser war ein kleiner städtischer Angestellte, der jedoch trotz seiner Erkrankung an Multiple Sklerose kaum einen Tag bei seiner Arbeit gefehlt habe. Ihre Mutter Marian kümmerte sich um den Haushalt und die Erziehung von Michelle und ihrem Bruder Craig. Die Eltern hätten ihren Kindern vor allem Fleiß, Unabhängigkeit und Ehrlichkeit vermittelt. Heute bezeichnet Michelle Obama sie deshalb als ihre besten Lehrer.

Michelle Obama studierte in Princeton und Harvard

Mit viel Fleiß, Zielstrebigkeit und Intelligenz schaffte Michelle Obama nach ihrem Schulabschluss den Sprung an die Elite-Universität Princeton. Sie graduierte 1985 in den Fächern Soziologie und Afro-Amerikanische Studien. Anschließend machte sie an der renommierten Harvard University ihren Master in Jura.

Michelle und Barack Obama (Quelle: dpa)
Michelle und Barack ObamaBild: picture-alliance/ dpa

1988 kehrte sie in ihre Heimatstadt Chicago zurück und arbeitete in einer Anwaltskanzlei, wo sie 1989 auch ihren Mann Barack Obama kennen lernte. Die beiden heirateten drei Jahre später. In den folgenden Jahren ging es mit ihrer Karriere stetig bergauf. Sie arbeitete im Vorstand einer Hilfsorganisation und seit 1996 für die University of Chicago. Seit 2005 leitet sie als Vizepräsidentin die Universitätsklinik von Chicago. Neben ihrer Manager-Karriere ist sie auch noch Hausfrau und Mutter. Michelle Obama und ihr Mann haben heute zwei Töchter, Malia (10) und Sasha (7).

"Sie ist klüger, zäher und definitiv attraktiver als ich"

Als ihr Mann Barack für die Demokraten mit dem Wahlkampf um das Amt des amerikanischen Präsidenten begann, war Michelle Obama von Anfang an mit dabei. Bei Auftritten hatte sie frei ihre Meinung geäußert und nur selten ein Blatt vor den Mund genommen. Ihr Ehemann schätzt diese Eigenschaft an ihr: "Sie ist klüger, zäher und definitiv attraktiver als ich", so Barack Obama.

Die Wahlstrategen ihres Mannes hat sie damit aber schon manches Mal zur Verzweiflung getrieben. Zum Beispiel, als sie bei einem Wahlkampfauftritt sagte, dass sie jetzt, wo ihr Mann für das Amt des Präsidenten kandidiere, das erste Mal in ihrem Leben richtig stolz auf ihr Land sei. Diese Aussage sorgte für einigen Wirbel. Gegner ihres Mannes legten sie ihr gar als unpatriotische Gesinnung aus - ein gefährlicher Vorwurf in der US-Politik. Einige Kritiker versuchten, ihr den Stempel einer gesellschaftskritischen afroamerikanischen Radikalen, die mit Wählern der weißen Mittelschicht wenig gemeinsam habe, aufzudrücken. Solche Äußerungen sind es vielleicht auch, die sie bei den Wählern unbeliebt macht. Denn laut Umfragen mag fast die Hälfte der Wählerschaft Michelle Obama nicht.

Ehefrau und Mutter

Michelle Obama und ihre Töchter Sasha und Malia (Quelle: AP)
Michelle Obama und ihre Töchter Sasha und MaliaBild: AP

Inzwischen hält sich die potenzielle First Lady mit solchen Aussagen zurück. Den Parteitag der Demokraten in Denver Anfang September 2008, auf dem ihr Mann offiziell als Präsidentschaftskandidat nominiert wurde, eröffnete sie als Hauptrednerin. In ihrer Rede gab sie eine wahre Liebeserklärung an die USA ab, warb leidenschaftlich für ihren Mann und gewann so die Herzen der Delegierten. In einem vorausgegangenen Interview hatte sie betont, dass sie keine Ablenkung im Wahlkampf ihres Mannes sein wolle. Sie betonte stets ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. "Ich bin gekommen als Ehefrau, die ihren Mann liebt und überzeugt ist, dass er ein außerordentlicher Präsident wäre", sagte sie in ihrer Rede. Mit solchen Aussagen widerlegte sie auch das Bild der unpatriotischen Nörglerin, das die Gegner ihres Mannes ihr immer aufdrücken wollen. (dsc)