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Meyer Werft expandiert

4. August 2014

Als Kreuzfahrtschiffbauer hat sich die Meyer Werft aus dem deutschen Papenburg ein weltweites Renommee erarbeitet. Jetzt könnte ein Zukauf aus Finnland dem Familienbetrieb weiteres Wachstum bescheren.

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Meyer Werft in Papenburg, Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa

Schwierige Manöver ist die Papenburger Meyer Werft seit Jahrzehnten gewohnt. Die weltweit gefragten Kreuzfahrtschiffe werden 40 Kilometer weit weg von der Nordsee gebaut - und dank logistischer Präzisionsarbeit seit den 1980er Jahren stets flussabwärts über die Ems ins Meer gebracht. Nun peilt die Geschäftsführung einen Kurs an, der aus dem niedersächsischen Familienunternehmen einen europäischen Schiffbaukonzern machen wird. Die Meyer Werft übernimmt 70 Prozent des bisherigen Konkurrenten STX aus Turku in Finnland. Die restlichen 30 Prozent kauft der finnische Staat dem darbenden STX-Konzern aus Südkorea ab. Der genaue Kaufbetrag wurde nicht genannt.

Neue Aufträge inklusive

Nach Angaben von Meyer-Geschäftsführer Jan Meyer soll die Bündelung der Aktivitäten eine "höhere Flexibilität gegenüber dem Kunden" ermöglichen. Synergien ergäben sich auch durch die gemeinsame Forschung und Entwicklung: "Wir stärken alle Standorte gleichermaßen", so Meyer.

STX in Turku baut für die deutsche Reederei Tui Cruises Kreuzfahrtschiffe. Aktuell entsteht dort der Kreuzfahrtgigant "Mein Schiff 4". Mehr als 1300 Menschen arbeiten daran. Die Meyer Werft konnte bei der Bekanntgabe der Übernahme auch verkünden, dass Tui den Bau zweier weiterer Schiffe in Aussicht gestellt hat.

STX Werft in Turku, Finnland
Die Werft im finnischen TurkuBild: Vesa Moilanen/AFP/Getty Images

Auch einen Personalabbau werde es an den deutschen Standorten und in Turku nicht geben, so Werftchef Meyer. Die Vorzeichen für die Meyer Werft sind grundsätzlich gut. Denn die Lust auf Hochsee-Kreuzfahrten bleibt in Deutschland ungebrochen. So erwirtschaftete der Markt im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro. Gemessen am Gesamtumsatz des Veranstaltungsmarktes sind das knapp zwölf Prozent.

nm (dpa, afpd)