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Mexiko-Premiere für Montezuma-Oper

16. Oktober 2003
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Zwölf Jahre nach ihrer Uraufführung in Hamburg ist die Oper "Die Eroberung von Mexiko" des Karlsruher Komponisten Wolfgang Rihm erstmals in Mexiko aufgeführt worden. Unter der künstlerischen Leitung von Alicia Mounk markierte das Stück am Mittwochabend den Auftakt des diesjährigen "Festival Internacional Cervantino" in der Stadt Guanajuato (rund 350 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt). Das Goethe-Institut in Mexiko hat das Stück koproduziert und den diesjährigen Deutschlandschwerpunkt des größten Kulturfestival Lateinamerikas mitorganisiert.

In der Oper wird die Begegnung zwischen dem spanischen Eroberer Hernán Cortés und dem Aztekenherrscher Montezuma II. im Jahr 1519 als ein Aufeinanderprallen von männlich und weiblich, Verstand und Gefühl, Machtanspruch und Magie dargestellt. Entsprechend ist die Cortés-Rolle männlich besetzt, die des Montezuma aber weiblich. Literarischer Bezug sind Texte des Franzosen Antonin Artaud.

Das mexikanische Publikum applaudierte den Künstlern, doch äußerten viele Zuschauer Kritik am Drehbuch. Sie waren vor allem mit der Verweiblichung des Aztekenherrschers Montezuma nicht einverstanden. Die damit angedeutete Rolle der Azteken als wehrlose Opfer der Spanier werde den historischen Fakten nicht gerecht.