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Mexiko feuert Nationalcoach Herrera

28. Juli 2015

Am Sonntag hatte er sein Land durch den Gewinn des Gold-Cups noch in Verzückung versetzt. Jetzt muss Fußball-Nationaltrainer Herrera gehen. Er soll einen Jornalisten geschlagen haben.

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Mexiko - Ehemaliger Fußballnationaltrainer Miguel Herrera (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/D. Emmert

Der mexikanische Fußballverband hat Nationaltrainer Miguel Herrera nicht einmal zwei Tage nach dem Gewinn des Gold Cups entlassen. "Er ist nicht länger der Trainer der mexikanischen Nationalmannschaft", sagte Verbandspräsident Decio de María.

Grund für die abrupte Trennung ist die Anschuldigung eines mexikanischen TV-Reporters, wonach der 47-jährige Herrera den Journalisten geschlagen haben soll. Der Vorfall soll sich am Montag auf dem Flughafen von Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania ereignet haben, als sich Herrera und sein Team auf die Rückreise nach Mexiko vorbereitet hatten. Am Abend zuvor hatte Herrera noch den Turniersieg bei der nord- und mittelamerikanischen Meisterschaft durch einen 3:1-Erfolg im Finale gegen Jamaika mit dem deutschen Trainer Winfried Schäfer gefeiert.

Herrera wenig erfolgreich

"Unsere Werte, unsere Prinzipien stehen über jedem Resultat", betonte de María. Gewalt passe nicht in die Gesellschaft, in die Familie und nicht in den Sport. Der Verband habe sich deshalb entschieden, Herrera von seinen Aufgaben zu entbinden. "In unserem Beruf, in unserer Geschäft sind die Spiele nie zu Ende", sagte er und verwies auf die Verantwortung als öffentliche Person und Repräsentant einer Institution.

Herrera bestreitet den Vorfall. Er habe den Journalisten lediglich weggedrängt, sagte er in einer ersten Stellungnahme. Dem widersprechen allerdings mehrere Augenzeugen.

Der Sieg beim Gold Cup war der einzige größere Erfolg von Herrera, der den Spitznamen "El Piojo" (die Laus) hat. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien schied Mexiko im Achtelfinale aus, bei der Südamerikameisterschaft gewann die Nationalmannschaft kein einziges Spiel. In der FIFA-Weltrangliste liegt Mexiko derzeit auf dem 40. Platz. Es ist die bisher schlechteste Platzierung. Durch sein Verhalten polarisierte der als aufbrausend geltende Herrera schon länger. Der TV-Journalist, der in nun der körperlichen Attacke bezichtigte, hatte ihn wiederholt kritisiert. Wer nun den Posten von Herrera übernehmen soll, ist offen.

gmf/stu (afp, dpa, sid)